„Leitungswasser kostet 1 Euro extra“, sagte mir der Kellner beiläufig beim Notieren der Bestellung, als ich zum Wein ein Glas Wasser bestellte. Aha, dachte ich mir, das scheint neu zu sein, zumindest in diesem Gasthaus. Die Diskussion über die „Servicegebühr“, wie der Betrag für das Leitungswasser auch gerne genannt wird, gibt’s freilich schon länger. Ein Nachfragen, was dazu führte, nun einen Euro fürs Wasser – und ich meine damit 250 ml Wasser zum Wein und nicht einen halben Liter Wasser zum Mittagsmenü als Softdrink-Ersatz – zu verlangen, habe ich mir verkniffen. Schließlich ist der Kellner nicht für die Preisgestaltung zuständig, sondern die Frau Chefin bzw. der Herr Chef.
Und dennoch kam in der geselligen Runde, in der ich mich befand, Unmut auf. Denn nach dem Aperitif hätten wir uns gerne einen Schluck Wasser gegönnt, bevor die Weinbegleitung zum Essen folgte. Natürlich, alles wird teurer: Pacht, Betriebskosten, Personal etc., das alles kostet den Gastronomen Geld. Doch stellt sich die Frage, ob sich diese eingehobene „Servicegebühr“ ernsthaft positiv auf den Umsatz auswirkt? Oder wirkt sie sich vielmehr negativ auf die Stimmung der Gäste aus? Diese Fragen stelle ich mal so in den Raum.
