Donnerstag - 24.07.2025
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Herzstück des Ortes

Wie Feuersbrunn mit Hilfe von Toni Mörwald seinen Kern zurückeroberte.

TitelbildMörwald

Toni Mörwald: Nachhaltiger Gutshof FeuersbrunnMit dem Gutshof in Feuersbrunn ist es gelungen, einem ländlichen Ort seine Mitte zurückzugeben – nicht als museale Erinnerung, sondern als funktionierender Lebensraum. Toni Mörwald hat gezeigt, dass Gastronomie mehr sein kann als Küche: ein Motor für nachhaltige Entwicklung, für Arbeit, für Gemeinschaft. Ein Projekt, das dort wirkt, wo es am meisten gebraucht wird: mitten im Ort. Hierfür haben wir Toni Mörwald zum Interview gebeten.

GASTRO: Herr Mörwald, was war der erste Impuls für das Projekt in Feuersbrunn?
Toni Mörwald: Die Beobachtung, dass Ortskerne in ganz Österreich aussterben. Die Geschäftswelt wanderte in die Peripherie, die Menschen folgten. Unser Hotel liegt zentral, aber was bringt das, wenn außenherum alles tot ist? Wir wollten das ändern – nicht nur für unsere Gäste, sondern für den ganzen Ort.

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Wie lange verfolgen Sie diesen Ansatz schon?
Der erste Kauf leerstehender Gebäude liegt zehn Jahre zurück. Es begann mit dem ehemaligen Kaufhaus Krenneis. Daraus ist heute unser neuer Gutshof geworden. Wir haben ihn nicht nur revitalisiert, sondern in ein funktionierendes Zentrum mit Gastronomie, Hotellerie und Veranstaltungsflächen verwandelt.

Was ist an dem Gebäude besonders?
Dass wir 3.000 m2 Nutzfläche geschaffen haben, ohne einen Quadratmeter Boden neu zu versiegeln. Wir haben bestehende Räume intelligent erweitert – von 60 auf 100 – und architektonisch so gelöst, dass aus jedem Fenster der Blick ins Grüne geht. Ein Ort der Ruhe, mitten im Zentrum.

Wer war für Planung und Bau zuständig?
Die Gesamtplanung lag bei Maurer & Partner. Leyrer + Graf und deren Tochterfirma Graf-Holztechnik führten die Bauarbeiten aus. Vom Dachausbau bis zur Fassade – alles wurde in nur acht Monaten realisiert. Der letzte Handwerker verließ das Haus am Tag der Eröffnung eine Stunde vor Beginn.

Die Energieversorgung ist ebenfalls ungewöhnlich nachhaltig, nicht wahr?
Absolut. Wir setzen auf eine Kombination aus Tiefenbohrung mit Wärmepumpe, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung und hochwertiger Dämmung. Zwar haben wir noch einen Gasanschluss, aber der wird kaum genutzt. Das Ziel ist weitgehende Autarkie – und wir sind nah dran.

Wie viele Arbeitsplätze wurden geschaffen?
Wir haben rund 20 neue Stellen geschaffen, beschäftigen jetzt über 100 Mitarbeiter ganzjährig. Unsere Mitarbeiter bleiben viele Jahre, was in der Branche nicht selbstverständlich ist. Wir geben Stabilität – das ist unser Erfolgsrezept.

Und was erwartet die Gäste kulinarisch?
Drei Restaurants: Das Wirtshaus & Kochbar für bodenständige Küche, das Zwei-Hauben- Restaurant „Die Traube“, und „Toni M.“, unser Fine-Dining-Konzept mit vier Hauben und einem Michelin-Stern. Daneben läuft unsere Kochschule mit rund 2.000 Teilnehmern im Jahr – seit über 35 Jahren.

Feuersbrunn wirkt heute wie ein Hotspot – war das kalkuliert?
Es war geplant, aber wir hätten nicht gedacht, dass es so schnell angenommen wird. Unsere Gäste bleiben mittlerweile zwei bis drei Nächte, viele sogar eine ganze Woche. Und sie kommen wegen der Küche, der Kultur, der Landschaft – und wegen der Atmosphäre, die ein intakter Ortskern mit sich bringt.

Auf Seite 2,  der Gutshof als Zentrum von Feuersbrunn

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