„Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“

Schweizerhaus Karl Kolarik


Seit Saisonbeginn akzeptiert das Wiener Schweizerhaus erstmals auch bargeldlose Zahlungen. Eigentümer Karl Kolarik sprach mit GASTRO über seine Motivation dahinter und die Erfahrungen der ersten Monate.

Werbung

Hr. Kolarik, welche Art von Zahlung ist seit heuer im Schweizerhaus möglich? Bankomat, Kreditkarte, Apple-Pay, …?
Karl Kolarik: Eigentlich alle üblichen Systeme mit Ausnahme von AmEx, die bei uns aber ohnehin sehr selten sind.

Wie hoch ist der Prozentsatz der bargeldlosen Zahlungen?
Im März und April war es etwa ein Drittel, wobei da viele Gäste noch gar nicht wussten, dass wir das seit heuer auch anbieten. Aktuell liegen wir bei 45 Prozent und wir rechnen mit über 50 Prozent bis Saisonende.

Wie schauts mit dem Trinkgeld aus?
Laut Auskunft unserer Kellner hat sich da nicht viel verändert. Wir haben eine eigene Taste, über die der Gast auswählen kann, ob und wie viel er Trinkgeld gibt. Die Entscheidung liegt aber immer beim Gast, je nachdem wie zufrieden er mit dem Service war. Einen voreingestellten fixen Prozentsatz gibt es bei uns nicht.

Sitzt bei den Gästen das Geld durch die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens etwas lockerer? Geht im Zweifel jetzt doch noch eine Runde?
Das kann man so nicht sagen. Wir sind in Wirklichkeit stark vom Wetter abhängig. Optimal sind 24 Grad bei leichter Bewölkung (lacht). Wenns aber kalt und regnerisch ist wie im März und April, dann drückt das deutlich auf den Umsatz. Das kann eine eventuell lockerer sitzende Kreditkarte gar nicht ausgleichen.

Woher wissen die Gäste überhaupt, dass man neuerdings kein Bargeld mehr braucht? Der gelernte Wiener kennt das ja anders.
Wir weisen am Ende der Speiesekarte darauf hin.

Wie ist das Feedback von Gästen auf die neue Bezahlmöglichkeit insgesamt?
Durchwegs positiv. Ganz am Anfang gabs noch ein paar technische Pannen und der eine oder andere Gast war da etwas ungeduldig, aber jetzt ist alles in der Reihe, das geht schnell und die Gäste sind happy.

Hat sich die Investition letztlich ausgezahlt?
Das weiß ich noch nicht (lacht). Aber das ist ein Schritt den man heute gehen muss. Der Bedarf ist da und letztlich muss der Köder dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

Werbung

GASTRO-NEWSLETTER

Um über die neuesten Nachrichten, Angebote und Sonderankündigungen auf dem Laufenden zu bleiben.