Österreichs Erfolgsrezept in herausfordernden Zeiten

Die heimische Bierbranche kann auf ein Jahr zurückblicken, das trotz widriger Rahmenbedingungen positive Impulse setzte.

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Der Gesamtausstoß – inklusive Bier, alkoholfreier Varianten und Export – erreichte 10,09 Mio. Hektoliter, was einem Zuwachs von 1,1 % gegenüber 2023 entspricht. Während der Inlandsabsatz von Bier und alkoholfreiem Bier stabil bei 8,53 Mio. hl blieb, stieg der Export erfreulicherweise um 9 % auf 1,56 Mio. hl. Für Branchenvertreter wie Karl Schwarz ist dies angesichts der vielen Herausforderungen – hohe Energiekosten, Lohnanpassungen und veränderte Konsumgewohnheiten, besonders in der Gastronomie – ein respektables Ergebnis.

Die heimische Brauwirtschaft zeigte sich in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld resilient. Zwar kämpfte sie auch 2024 mit rückläufigen Inlandsabsätzen, was durch einen leichten Minuswert von 0,17 % bei Bier inkl. alkoholfreier Varianten und 0,5 % bei Bier pur belegt wird, doch blieb der Pro-Kopf-Verbrauch mit etwa 103 Litern auf Vorjahresniveau. Globale Trends wie der Rückgang des Bierkonsums infolge eines bewussteren Lebensstils, demografischer Entwicklungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten spiegeln sich auch im heimischen Markt wider – insbesondere in der Gastronomie, die sich von den Folgen der Corona-Pandemie noch nicht vollständig erholt hat.

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Alkoholfrei auf dem Vormarsch

Ein weiterer positiver Trend betrifft das Segment alkoholfreier Biere, das 2024 um 8,4 % zunahm – mehr als 24.000 Hektoliter zusätzlich. Mit einem Anteil von 3,7 % am Gesamtausstoß und steigender Beliebtheit, vor allem im Export, eröffnen alkoholfreie Biere neue Absatzmöglichkeiten und kompensieren teilweise den Rückgang im klassischen Bierbereich. Dennoch bleibt das traditionelle Lager- bzw. Märzenbier mit rund 70 % der Produktion der unangefochtene Favorit der heimischen Biertrinker. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen weiterhin im Fokus: Rund 67 % des Bierausstoßes wird in Mehrweg-Gebinden abgefüllt. Besonders hervorzuheben ist die 0,5-Liter-Mehrweg-Glasflasche, in der fast die Hälfte des Inlandsmarktes bedient wird. Zudem boomt das kleine Format – 2024 wurden beeindruckende 80 Mio. 0,33-Liter- Mehrweg-Glasflaschen produziert. Die kürzlich erfolgte Anhebung des Pfandsatzes für die klassische 0,5-Liter-Flasche von 9 auf 20 Cent soll den Rückführungsprozess weiter optimieren, auch wenn die Brauereien dafür Umstellungskosten im geschätzten zweistelligen Millionenbereich tragen müssen.

Es zeigt sich, dass sich österreichisches Bier auch in einem herausfordernden Marktumfeld behauptet. Durch internationale Exportimpulse, innovative Trends im alkoholfreien Segment und den klaren Fokus auf Nachhaltigkeit bewältigt die Branche nicht nur kurzfristige Krisen, sondern legt auch den Grundstein für einen stabilen Marktausblick in den kommenden Jahren.

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