Wintersaison 2022/23 schon fast auf Vor-Corona-Niveau

Mit dem heimischen Tourismus ging es im abgelaufenen Winter wieder bergauf.
Mit dem heimischen Tourismus ging es im abgelaufenen Winter wieder bergauf.

Nach einem aufgrund von Sondereffekten ( u.a. Terminisierung der Ferien in Bayern und Belgien) schwachen März zeichnet sich für den April ein kräftiges Nächtigungsplus ab. Basierend auf aktuelle Zahlungskartenumsätze erwartet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), dass die Nächtigungen im letzten Monat der Wintersaison sogar das hohe Vorkrisenniveau des Jahres 2019 übertroffen haben. Damit liegen die Nächtigungen in der gesamten Wintersaison 2022/23 nur noch 4,5 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau – die österreichische Tourismusindustrie hat ihre Erholung also erfolgreich fortgesetzt.

Während die Wintersaison 2020/21 aufgrund des Komplettausfalls an ausländischen Gästen einen Rückgang von 92,4 Prozent verzeichnete, war die Wintersaison 2021/22 nur noch durch behördliche Schließungen Ende 2021 eingeschränkt und lag um 27,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Auch wenn die heurige Wintersaison durch keine Schließungen betroffen war, sind die Folgen der COVID-19-Krise weiterhin spürbar. Weiters haben die Folgen des Klimawandels (warme Temperaturen und wenig Schnee zu Beginn der Saison) sowie die eingeschränkte Kaufkraft durch die hohen Preissteigerungen infolge der Energiepreiskrise die Entwicklung 2022/23 gedämpft.

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Vorsichtiger Optimismus für den Sommer

Bei der Einschätzung des Ausblicks auf die Sommersaison 2023 gilt es laut OeNB mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

  1. Inflation: Sie dämpft die real verfügbaren Einkommen und damit generell die Leistbarkeit eines Urlaubs in Österreich. Hinzu kommt, dass die Preissteigerungen in der Gastronomie überdurchschnittlich hoch waren und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit senken. Noch deutet die gute Buchungslage aber auf eine hohe Nachfrage hin und hilft bei der Durchsetzung höherer Preise. Durch die Fokussierung auf Qualität und auf höhere Preissegmente könnten außerdem mögliche Nachfragerückgänge in niedrigeren Preissegmenten kompensiert werden. Ein anderer Aspekt im Zusammenhang mit der Preisentwicklung wirkt hingegen stützend. Der aktuell starke Preisanstieg bei Flugreisen erhöht die Attraktivität Österreichs für Gäste aus den Nachbarländern.
  2. Personalmangel: Die offenen Stellen bei Fremdenverkehrsberufen lagen im März 2023 um 44 Prozent über dem Vorkrisenniveau. Zudem kühlte sich das Beschäftigungswachstum im Gast- und Beherbergungswesen in den letzten Monaten ab. Die geringere Beschäftigungsdynamik und das weiterhin hohe Ausmaß von offenen Stellen signalisiert mögliche Angebotsengpässe in der Sommersaison 2023.
  3. Kongress- und Städtetourismus: Seit dem zweiten Halbjahr 2022 werden wieder vermehrt Großkongresse in Österreich veranstaltet. Dieser Trend wird sich fortsetzen und zusätzliche Impulse für den heimischen Tourismus liefern. In Summe ergibt sich damit nach Meinung der Nationalbank ein vorsichtig optimistischer Ausblick auf die Sommersaison 2023.
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