Wie schwierig war es, in die doch großen Fußstapfen der Väter Willi und Hannes Sattler zu treten? Das haben wir die Kinder der beiden gefragt!
Vielleicht als erstes gleich die Frage an Markus Sattler, der das Restaurant von seinem Vater Hannes, einem 3-Haubenkoch übernommen hat: Sie haben in kürzester Zeit einen Guide Michelin Stern erkocht. Wie wichtig ist diese Auszeichnung für Sie persönlich und wie wichtig empfinden Sie die Rückkehr des Guide Michelin für die österreichische Kulinarik? Bedeutet diese Auszeichnung mehr Herausforderung oder mehr Druck?
Wir haben uns sehr darüber gefreut, einen Michelin Stern zu bekommen. Für uns und für das Team ist eine tolle Auszeichnung und eine super Bestätigung, wo unser Level liegt. Ich denke, die Rückkehr des Michelin nach Österreich gibt allen Restaurants einen guten internationalen Vergleich. Wenn ich im Ausland war und ein Restaurant gesucht habe, war der Guide Michelin immer das Goto- Tool, um Restaurants zu finden, die gut sind – nicht nur in der Sterne Liga, sondern auch die Empfehlungen für Restaurants mit guter Preis-Leistung oder einfach gutem Essen. So, wie wir eine in unserem Wirtshaus bekommen haben. So bleibt eigentlich kein Restaurant, das gutes Essen macht auf der Strecke und man kann trotzdem gut unterscheiden unter den Kategorien.
Ich denke, der Anspruch, unsere Gäste glücklich zu machen, begleitet uns ohnehin jeden Tag. Vielleicht ist die Erwartungshaltung jetzt durch den Stern noch etwas höher – aber wir sind überzeugt, dass wir diese Auszeichnung verdient haben. Sonst hätten wir sie nicht bekommen. Unsere Küchenlinie steht auf einem starken Fundament, und daran halten wir fest. Gleichzeitig wollen wir jetzt natürlich noch mehr Gas geben und uns keinesfalls auf dem Erreichten ausruhen.
Andreas und Alexander sind verantwortlich für das Weingut, aber mit klarer Aufgabentrennung. Alexander werkt im Weingarten, Andreas ist für den Keller zuständig – wie hat sich diese Verteilung ergeben?
Prinzipiell arbeitet jeder von uns in beiden Bereichen aktiv, doch die geteilte Verantwortung schafft Raum für den Einzelnen, um Details zu entwickeln und kreativ zu wachsen. Die wichtigsten Entscheidungen treffen wir dann gemeinsam.
Auch bei Ihnen gibt es mit Ihrem Vater Willi ein großes Vorbild, was den Weinbau betrifft. War für Sie immer klar, in seine Fußstapfen zu treten?
Wir hatten beide die freie Entscheidung zu tun, was wir wollen. Erst dadurch konnten wir den eigenen Antrieb entwickeln in den Betrieb einzusteigen.
Ein biodynamisches Weingut, wie ihr es führt, ist eine Herausforderung, was Pflege und Ertrag betrifft. Warum habt ihr Euch trotzdem entschlossen, diese Umstellung zu machen?
Unser Hof ist seit Generationen das Zentrum unserer Familie. Die Umstellung ist für uns ein Gedanke an die Zukunft, um unsere Böden zu schonen und einen eigenständigen Weg zu gehen, der noch für viele Generationen Raum bietet zu wachsen. Das ist nicht der leichte Weg, aber für einen Familienbetrieb wie unseren der richtige.
Auch für den Wein gibt es bereits zahlreiche Auszeichnungen, welche würdet ihr als die wichtigste bezeichnen? Vom US Weinmagazin „Wine & Spirits“ wurde der Sattlerhof ja bereits zu den 100 besten Weingütern der Welt gekürt. Welchen Einfluss hat das auf den Export nach Übersee und wie hoch ist der Anteil dorthin?
Unser Ansporn ist es mit unseren Weinen Menschen in mittlerweile 40 Ländern Freude zu bereiten und diese Freude kommt von jedem Einzelnen von Innen. Der hohe Exportanteil von uns von 60% geht darauf zurück, dass wir Menschen suchen, die diese Freude mit unseren Weinen erleben.
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