Gesetzliche Vorgaben treiben die Entwicklung nachhaltiger Verpackungen stetig voran und auch Gäste legen immer mehr Wert auf umweltfreundliche Konzepte. Durch den Einsatz innovativer Materialien, bewusster Einkaufsentscheidungen und smarter Mehrwegsysteme können Unternehmen nicht nur die Umwelt ein Stück schonen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielen und sich zudem positiv bei ihren Gästen positionieren. Die Zeiten, in denen Verpackungen in der Gastronomie aus natürlichen Materialien wie Keramik, Stoff oder sogar Blättern gefertig wurden, sind längst vorbei. In den 1950er-Jahren setzte sich mit der Industrialisierung und dem Aufkommen von Kunststoffen die Einwegverpackung aus Plastik durch: praktisch, kostengünstig, jedoch mit gravierenden Umweltfolgen. Diese Problematik wurde in den letzten Jahrzehnten erkannt, und es wurde begonnen Alternativen zu suchen und zu entwickeln, die sowohl funktional als auch umweltfreundlich sind.
Mehrweg-Systeme
Immer mehr Gastronomiebetriebe setzen auf nachhaltige Mehrwegsysteme, die Gäste gegen Pfand nutzen können. Die Verpackungen sind dabei aus robustem Glas, Edelstahl oder hochwertigem Kunststoff. Glas eignet sich hervorragend z.B. für Salate und Desserts, während Edelstahlbehälter ideal für heiße Suppen und andere Speisen sind. Die Anschaffungskosten sind hier zwar höher, langfristig jedoch wirtschaftlich sinnvoll. Ein Beispiel für eine einfache und günstige Mehrweglösung ist „Recup“. Mit rund 200.000 Partnern in Österreich und Deutschland ist das Unternehmen marktführend im Bereich Mehrweg-Pfandsystem. Die wiederverwendbaren Schüsseln und Becher wurden mit und für die Gastro entwickelt, sind lebensmittelecht, bruch- und auslaufsicher, spülmaschinen- und mikrowellengeeignet, platzsparend stapelbar und zu 100 % recyclebar. Der Bestellprozess für Gastronomen wurde so einfach wie möglich gestaltet, es muss keine App installiert werden und die Kosten sind kalkulierbar (kein Pay-per-use). Egal, ob Bäckerei, Restaurant, Hotel, Café oder Betriebsgastronomie – die Pfandbecher und -schüsseln sind für alle geeignet. In Österreich landen täglich rund 1,86 Millionen Einwegverpackungen im Müll. Mit dem Mehrweg-System lässt sich diese Zahl um ein schönes Stück reduzieren.
Minimalistische Verpackungskonzepte
Ganz nach dem Motto „Weniger ist mehr“ können durch smarte Gestaltung und effiziente Materialnutzung Verpackungsabfälle reduziert werden. Kombiniert mit biologisch abbaubaren Materialien lässt sich durch den sparsamen Einsatz von Verpackungsmaterial die Umweltbilanz verbessern. Eine Einsparung bei der Verpackung bedeutet jedoch nicht, dass die Qualität auf der Strecke bleiben soll. Denn es nützt natürlich nichts, wenn Speisen und Getränke nicht sicher nach Hause gebracht werden können. Aufgeweichte Boxen und undichte Deckel können für sehr viel Ärger sorgen. Die Verpackung soll auch zum Produkt passen – hier muss jeder für sich entscheiden, ob Standardverpackungen ausreichend sind oder eine maßgeschneiderte Verpackung die ideale Lösung ist.
Nachhaltige Materialien

Zu den wichtigsten Biokunststoffen im Verpackungsmarkt gehört PLA. Es lässt sich gut verarbeiten und ist in großen Mengen verfügbar. Aus Maisstärke hergestellt, ist PLA komplett kreislauffähig und punktet mit einer hohen Festigkeit und Transparenz, außerdem ist es wasserdampfdurchlässig, was das Aroma von Lebesmitteln länger erhält. Das Angebot an PLA-Verapckungen ist vielfältig und reicht von Besteck über Deckel für Heißgetränkebecher bis hin zu Getränkeflaschen. Der Biokunststoff gilt aus verschiedenen Gründen als nachhaltiges Verpackungsmaterial. Zum einen ist die Grundlage für PLA Industriemais (kein Lebensmittel-Mais), also ein nachwachsender Rohstoff. Zum anderen kann sich die CO2-Bilanz von PLA sehen lassen: Im Vergleich zu anderen Kunststoffen wie PET ist der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid bei dessen Herstellung geringer. PLA-Verpackungen eignen sich vorrangig für kalte Getränke und Speisen, Eis oder Kuchen, CPLA (eine Variante des Biokunststoffs) hingegen ist hitzebeständig und eignet sich für Heißgetränke und warme Mahlzeiten. Ein weiteres nachhaltiges Material ist Bagasse, ein Nebenprodukt der Zuckerrohrverarbeitung. Getreu dem „waste-to-value“-Prinzip wird Bagasse auch als Futtermittel für Rinder verwendet, zu Feinstpapier und eben auch zu Verpackungen und Einweggeschirr weiterverarbeitet. Verpackungen aus Bagasse sind wasserfest, fettdicht sowie hitzebeständig und eignen sich optimal für heiße und fettige Speisen, wie beispielsweise Pommes oder Currygerichte. Sie weichen nicht auf und sind genauso schnittfest wie Einweggeschirr aus herkömmlichem Kunststoff. Die Produktpalette aus Bagasse umfasst mittlerweile die unterschiedlichsten Behältnisse in den verschiedensten Größen: von Menüschalen mit praktischen Fächerunterteilungen über Salatschalen bis hin zu Tellern. Neben den praktischen Vorteilen punktet das Bagasse-Geschirr zusätzlich mit seiner Optik, weshalb es sich auch besonders gut für ein nachhaltiges Catering eignet. Auch eine Kombination aus verschiedenen nachhaltigen Materialien ist natürlich möglich. So sind z.B. Bagasse-Becher dank einer natürlichen PLA-Beschichtung ideal für Heißgetränke.