In Österreich haben die Menschen bereits heute dem 3. August die empfohlene Jahresmenge an Zucker verzehrt. Dieser sogenannte „Sugar Overload Day“ markiert den Zeitpunkt, an dem die durchschnittliche Bevölkerung die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Höchstmenge an Zucker erreicht hat. Die WHO empfiehlt, den Zuckerkonsum auf maximal zehn Prozent der täglichen Kalorienzufuhr zu begrenzen, idealerweise sogar auf unter fünf Prozent. Trotz dieser Richtlinien zeigt sich, dass der Zuckerkonsum in Österreich weiterhin zu hoch ist.
Ursachen und Auswirkungen
Die Gründe für den hohen Zuckerkonsum liegen vor allem in der weitverbreiteten Verwendung von Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken. Insbesondere Softdrinks, Süßigkeiten und Fertigprodukte tragen maßgeblich zur Zuckeraufnahme bei. Die Folgen sind gravierend: Ein übermäßiger Zuckerkonsum erhöht das Risiko für Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Karies. Die Belastung des Gesundheitssystems durch diese Erkrankungen ist erheblich.
Notwendigkeit von Maßnahmen
Foodwatch Österreich fordert daher verstärkte Maßnahmen zur Reduktion des Zuckerkonsums. „Der Zuckerkonsum ist zu hoch, und es braucht klare politische Maßnahmen, um die Bevölkerung besser zu schützen“, so eine Sprecherin der Organisation. Dazu gehören unter anderem eine bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln, strengere Regulierungen für Werbung, vornehmlich für Kinder, sowie eine Zuckersteuer auf zuckerhaltige Getränke. Nur durch eine Kombination aus Aufklärung, Regulierung und Anreizen kann eine nachhaltige Veränderung erreicht werden.
Verantwortung von Gastronomie und Handel
Auch die Gastronomie und der Handel tragen eine wichtige Verantwortung. Sie können durch bewusste Produktwahl und die Entwicklung von zuckerreduzierten Alternativen einen Beitrag leisten. Für Gastronomiebetriebe bietet sich die Chance, Gäste mit gesünderen und authentischen Angeboten zu überzeugen und so zur Kundenzufriedenheit und Gästebindung beizutragen. Gleichzeitig unterstützt eine transparente Kommunikation über Inhaltsstoffe die positive Mundpropaganda und stärkt das Vertrauen der Kundschaft.
Die Herausforderung, den Zuckerkonsum zu senken, ist groß, doch sie ist notwendig für eine nachhaltige Gesundheitsentwicklung in Österreich. Gemeinsam können Politik, Wirtschaft und Gesellschaft daran arbeiten, die Ernährungssituation zu verbessern und langfristig die Lebensqualität der Bevölkerung zu erhöhen.