Dieser Sommer zeigt: Tee kann man essen. Der japanische Matcha etwa bleibt ein Dauerbrenner: als Mousse, in Tartes oder als trendiges Mochi-Eis. Sein charakteristisches Aroma und die satte grüne Farbe machen ihn zum Liebling vieler Patissiers. Jasmintee hingegen verleiht Desserts eine feine Blumigkeit, während Hojicha – der geröstete Verwandte des Matcha – mit seinem nussig-warmen, fast karamelligen Aroma neue Akzente einfängt. Tee verbindet zudem kulinarische Tiefe mit Health-Appeal, denn er gilt als natürlich, hochwertig und „clean“.
Zitrus mit Kultpotenzial
Yuzu – das klingt exotisch und schmeckt auch so. Diese asiatische Zitrusfrucht erinnert optisch an eine Mischung aus Zitrone, Mandarine und Limette, hat aber ein ganz eigenes Aroma: fruchtig, floral, leicht herb, mit bitter-säuerlicher Eigenart und einer feinen Süße. In Japan wird vor allem die Schale verwendet. Sie verleiht Cremes, Sorbets oder Cheesecakes eine unvergleichliche Note. Der Saft ist rar, da die Frucht viele Kerne enthält, doch seine Multidimensionalität macht ihn besonders wertvoll.
Grüne Erfolgsgarantie
Abseits der Geschmäcker Südost-Asiens, kommt die sommerliche Dessertwelle wohl kaum ohne sie aus: die Pistazie. Was mit dem Dubai-Schokoladen-Hype begann, ist gekommen, um vorerst zu bleiben. Sie füllt Croissants, färbt Cremes und krönt Eisbecher. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, sich bewusst dem Trend zuzuwenden, mit der Pistazie zu experimentieren und die Aufmerksamkeit zu nutzen, solange sie noch da ist. Doch auch das bewusste Gegensteuern kann Stil beweisen: Wer die Pistazie clever ersetzt, kann sich vom Mainstream abheben.
Süß darf gesund sein
Der anhaltende Gesundheits-Trend macht auch vor der Dessertküche nicht halt. Unter dem Einfluss einer gesundheitsbewussten Gesellschaft wandeln sich Süßspeisen zunehmend zu nährstoffreichen, proteinbetonten Alternativen: Skyr ersetzt Obers, Proteinpulver verleiht Cremes einen ernährungsphysiologischen Mehrwert, und Zutaten wie Sesam oder Nüsse dienen als nahrhafte Basis. Ein Blick auf das digitale Konsumverhalten bestätigt diesen Wandel: In Österreich hat sich die Google-Suche nach dem Begriff „Protein“ seit 2021 nahezu verdoppelt.
Die Dessertwelt ist gesünder, weltoffen und dank Matcha, Pistazie und Co. nicht selten grün. Besonders asiatische Einflüsse – allen voran aus Südostasien – bereichern die Patisserie mit ungewohnten Texturen und neuen Kompositionen, die das klassische Repertoire erweitern.