Convenience stärker gefragt

In Ski- bzw. Berghütten denkt man schon jetzt über die benötigten Produkte für die kommende Wintersaison nach. GASTRO hat die großen C&C-Anbieter zu aktuellen Trends und der vermuteten Preisentwicklung beim Thema Hütteneindeckung befragt.

GASTRO: Welche Trends erwarten Sie für die heurige Wintersaison bei der Belieferung von Berg-/Skihütten (Convenience, Bio, vegetarisch/vegan, …) oder sind Germknödel, Gulaschsuppe & Co. noch immer die Renner?

Eurogast: Auch in der heurigen Saison werden die Hüttenklassiker, wie Germknödel, Gulaschsuppe oder Kaiserschmarren, stark nachgefragt. Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels steigt zudem das Interesse an qualitativ hochwertigen Convenience Produkten. Diese sorgen für einen vereinfachten Ablauf in der Küche. Das entlastet die Küchen in den Skihütten und garantiert beste Qualität.

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Kröswang: Aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass der Qualitätsanspruch in Berghütten in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, und diese Qualität von den Gästen geschätzt und bezahlt wird. Weiters sehen wir bei Gastronomen, die aktiv die Herkunft der Lebensmittel aus Österreich kommunizieren, dass diese damit besonders erfolgreich sind.

Metro: Die Renner bleiben Germknödel, Gulaschsuppe, Pommes und Co., wobei die Zahl der Alternativen zu den „Klassikern der Skihütte“ steigt und Vegetarisches und vegane Speisen Einzug halten, wie etwa Erdäpfelgulasch. Man darf davon ausgehen, dass das Angebot auf Skihütten schon wegen der Gegebenheiten „convenient“, d. h. einfach in der Handhabe, sein muss. Bei Metro sind besonders die Großeinheiten an Suppen oder gekühlte Pasta sowie die TK Kaspressknödel, Haschee und Wurstknödel sehr gefragt. Auch „Halb-Convenient“, d.h. bereist geschnittenes, geschmortes Gemüse, wie Kartoffeln oder Zwiebeln sind hoch im Kurs.

Transgourmet: Wir merken, dass die Wintereindeckung heuer wieder viel früher stattfindet – also erstmalig wieder so wie vor der Pandemie. Traditionell bringt Transgourmet Anfang September die Eindeckungsunterlagen für den Winter heraus, und bereits jetzt haben viele Wirte eingekauft. Das unterscheidet sich deutlich von den letzten Jahren, in denen die Wintersaison viel zögerlicher angegangen wurde und die umfassende Eindeckung mit Waren gar nicht oder viel später erfolgt ist.

Wedl: Neben klassischen Gerichten wie Germknödel oder Gulaschsuppen lässt sich ein deutlicher Trend zu qualitativ hochwertigen Convenience-Produkten feststellen. Sie erweisen sich als äußerst nützlich, sei es bei Personalengpässen, schwankender Auslastung oder der betriebswirtschaftlich bedeutsamen Warenbeschaffung. Hinsichtlich vegetarischer und veganer Produkte haben wir unser Angebot um zahlreiche fleischlose Alternativen erweitert. Parallel dazu steigt die Nachfrage nach Bio-Ware stetig an – so kann das Jausenbrettl auch ausschließlich aus Bio-Produkten von Käse über Butter bis hin zum Fleisch zusammengestellt werden.

GASTRO: Rechnen Sie für wesentliche Warengruppen im Winter mit weiteren Preissteigerungen oder entspannt sich die Situation an der Preisfront allmählich?

Eurogast: Die Lage bleibt weiterhin sehr volatil, wenngleich sich die Einkaufspreise und die Verfügbarkeiten am Markt beruhigen. Wir konnten bereits in den Sommermonaten wesentliche Preisvorteile in diversen Warengruppen verhandeln und diese an unsere Kunden weitergeben. Auch bei den bevorstehenden Eindeckungsangeboten und Hausmessen können unsere Kunden Preisvorteile für die bevorstehende Herbst- und Wintersaison genießen.

Kröswang: Die meisten Warengruppen haben sich stabilisiert. Aufgrund unserer intensiven Verhandlungen mit der Industrie konnten wir für unsere Kunden viele Preise sogar wieder senken, wie zum Beispiel bei Geflügel, Fisch oder Molkereiprodukte.

Metro: Wir sehen Unterschiede in den Warenbereichen und erwarten saisonale Schwankungen, die es allerdings in gewissem Ausmaß jedes Jahr gibt. Derzeit steigen die Preise bei z. B. Wurst. Der Preis-Trend bleibt eng in Zusammenhang mit den Kosten für Strom/ Energie/Verpackungen (Papier, Plastik) Transport/Diesel.

Transgourmet: Bereits im ersten Halbjahr hat es von Seiten der Produzenten einige Preissenkungen gegeben, die wir auch weitergegeben haben – beispielsweise bei Ölen, Molkereiprodukten und Tiefkühlprodukten. Insgesamt haben wir im heurigen Jahr bereits bei mehr als 1.400 Produkten die Preise gesenkt; und Ende September starten wir eine Aktion, bei der wir bei mehr als 400 Produkten aus sämtlichen Bereichen die Preise in der Abholung um mindestens 10 Prozent senken. Bezüglich der generellen Preisentwicklung am Markt sehen wir, dass sich die Rohstoffmärkte etwas stabilisiert haben. Im Herbst sind wir nur vereinzelt mit massiven Preiserhöhungen und Warenknappheit konfrontiert, wie beispielsweise bei Orangensaft. Auch Rindfleisch ist eher knapp und tendiert zu Preissteigerungen; Fleisch grundsätzlich wird allerdings voraussichtlich stabiler sein als zuletzt.

Wedl: Es zeigt sich, dass die Lage auf dem Rohstoffmarkt teilweise wieder eine Stabilisierung erfahren hat. Infolgedessen konnten bei Wedl die Kurantpreise für eine Vielzahl von Produkten gesenkt werden. Bei bereits 16 % der in diesem Jahr verkauften Artikel wurden Preissenkungen realisiert. Im gesamten Jahr 2023 beläuft sich die durchschnittliche Preissenkung auf 9 %. Der weitere Verlauf der Preisentwicklung am Rohstoffmarkt hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem die Energiepreisentwicklung hat auf viele Produkte einen großen Einfluss. Eine dahingehende Prognose für den Winter zu treffen ist zum jetzigen Zeitpunkt diffizil.

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