Die steigende Zahl an Teilzeitbeschäftigten in Österreich ist ein komplexes Problem, das sich nicht durch pauschale Vorwürfe lösen lässt. Karin Zimmermann, Bundesfrauensekretärin des ÖGB, betont: „Es ist einfach unfair, Teilzeitbeschäftigten Faulheit vorzuwerfen. Drei von vier Frauen in Österreich arbeiten unfreiwillig Teilzeit, weil es weder ausreichend adäquate Kinderbetreuungsplätze noch genügend Unterstützung für pflegende Angehörige gibt. Dazu kommt, dass auch Vollzeitangebote fehlen.“ Besonders in Branchen wie dem Handel dominieren mittlerweile Teilzeitstellen, die Beschäftigten jedoch oft mehr Stunden abverlangen als vertraglich vereinbart.
Forderung nach mehr Schutz und Rechten für Teilzeitbeschäftigte
Die Praxis, dass Mehrarbeit von Teilzeitkräften mit einem geringeren Zuschlag als Überstunden vergütet wird, führt zu finanziellen Nachteilen für die Betroffenen.
„Viele Unternehmen sparen also auf Kosten der Betroffenen“
Karin Zimmermann
Der ÖGB unterstützt deshalb die Forderung von Sozialministerin Korinna Schumann, Teilzeitbeschäftigten, die regelmäßig mehr Stunden leisten, das Recht auf eine Anhebung ihrer Arbeitszeit einzuräumen. Zudem müsse die bereits bestehende Verpflichtung, vakante Vollzeitstellen und höhere Stundenkontingente vorrangig Teilzeitbeschäftigten anzubieten, genauer überprüft werden. Zimmermann fasst zusammen: „Teilzeit darf kein lukratives Geschäftsmodell für Unternehmen sein!“
Diese Forderungen zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen für Teilzeitbeschäftigte zu verbessern und eine faire Verteilung der Arbeitszeiten zu gewährleisten. Nur so kann ein nachhaltiger Beitrag zur Gleichstellung und zur wirtschaftlichen Entwicklung geleistet werden.