AÏDA war Espresso-Pionier in Wien

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So sah eine AÏDA-Filiale in den 1930er-Jahren aus.
So sah eine AÏDA-Filiale in den 1930er-Jahren aus.

Im Jahr 1947 – also genau vor 75 Jahren – importierte Felix Prousek, zweite Generation der AÏDA Eigentümerfamilie, eine „Gaggia classica“ Espresso Maschine aus Mailand in seine Heimatstadt und revolutionierte die klassische Wiener Kaffeehauskultur. Denn kurz nach dem zweiten Weltkrieg nahmen die klassischen Wiener Kaffeehäuser wieder ihren Betrieb auf. Ein Stück sehnlich vermisster Normalität durchbrach den grauen und tristen Alltag der Nachkriegszeit in Wien.

Felix Prousek, Sohn des AÏDA Gründers Joseph Prousek sah die traditionelle Konditorei AÏDA damals an einem Wendepunkt. Wurde vor dem Krieg kaum Kaffee in der AÏDA angeboten oder gar konsumiert, erkannte Felix Prousek den Zeitgeist und die Bedeutung der italienischen „Café Bars“ (auch „Espresso“) – eine dem Trend Zeit entsprechende Weiterentwicklung des Kaffeehauses. Ein Ort sozialer Kontakte ohne Ober im Smoking und verrauchten dunklen Räumen, dafür mit langen Bars in heller und freundlicher Atmosphäre.

Die richtige Weiterentwicklung

Aber ganz so revolutionär wollte man es auch bei AÏDA nicht angehen. „Keinesfalls wollte es sich mein Vater mit den Wienern verscherzen! So wurde die bestehende Filiale in der Wollzeile um eine ´Kaffee-Insel´ erweitert. Dort wurde die erste Wiener Espresso Maschine – eine „Gaggia classica“ – aufgestellt und betrieben. Selbst vorübergehend arbeitslose Burgschauspieler bereiteten nach dem Krieg bei AÏDA Kaffee zu.“, erzählt Michael Prousek, dritte Generation der AÏDA Eigentümerfamilie.

Sogar ein zweiter Eingang wurde gebaut, um den Besuchern der Café-Konditorei AÏDA und jenen, die in gewohnter Art und Weise Konditoreiprodukte getrennt und ungestört voneinander den Zutritt zu ermöglichen. Damit wurde vor exakt 75 Jahren, im September 1947 die Geburtsstunde der heute vertrauten Form der AÏDA gelegt. Aus der AÏDA Konditorei wurde die „AÏDA Café-Konditorei“. Im kommenden Jahr 2023 begeht AÏDA ihren 110. Geburtstag. Sowohl die Kaffee-Insel, als auch die beiden Eingänge sind nach wie vor in der AÏDA Filiale Wollzeile (Wien I., Wollzeile 28) erhalten und in Betrieb.

Militär-Jeep als Vorbild

Leider nicht mehr erhalten ist die „Gaggia classica“ Espresso Maschine. Achille Gaggia meldete sein zweites Patent für einen Hebel-Kolben-Brühmechanismus an. Der Legende nach kam ihm diese Idee, nachdem er den Kolbenmotor eines Jeeps der amerikanischen Armee gesehen hatte, der ein Hydrauliksystem verwendete. Das neue Patent implizierte eine Feder, die durch einen Hebel belastet wurde, der den Kolben durch den Filter drückte: auf diese Weise strömt heißes Wasser mit hohem Druck durch gemahlenen Kaffee und extrahiert all seine wunderbaren Aromen. Ab Mitte der 1940er-Jahre konnte der Barista bereits in nur 30 Sekunden einen cremigen und aromatischen Espresso zubereiten. Damit stand der Massenproduktion des Patents nichts mehr im Weg.

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