Nichts bleibt wie es war!

ÖHV-Präsident Walter Veit, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft, beim diesjährigen ÖHV-Kongress in Salzburg.
ÖHV-Präsident Walter Veit, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft, beim diesjährigen ÖHV-Kongress in Salzburg.

Veränderungen lautete das Thema des diesjährigen ÖHV-Kongresses und tatsächlich sind Tourismus-Strategien aus der Vorkrisen-Zeit nicht mehr aktuell. So diskutierten Experten im Salzburg Congress über die tiefgreifenden Veränderungen, die der Branche in den nächsten Jahren bevorsteht. Wenig verwunderlich standen neben dem deutlich veränderten Arbeitsmarkt und dem Reagieren auf die fortschreitende Digitalisierung auch die Nachhaltigkeit im Fokus.

Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung und Hotelier in Obertauern, weiß, „Veränderungen müssen wir aktiv mitgestalten.“ An die Politik richtet er den Wunsch, bei den Entscheidungen mehr Tempo zu machen und auch mehr auf die Fakten zu reagieren. Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zeigte sich als starke Kämpferin für die Branche. „Die Reiselust ist ungebrochen, die Buchungslage sei gut und auch das vergangene Jahr ermöglichte trotz aller schwierigen Umstände ein gutes Wirtschaften“, so Kraus-Winkler. In den vergangenen Jahren habe der Tourismus bewiesen, wie widerstandsfähig und anpassungsfähig er ist: „Wir müssen optimistisch bleiben!“

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Mit der Arena Analyse von Kovar & Partners im Auftrag der ÖHV unter dem Titel „Tourismus verändern: Zukunft gestalten“ wurde ein Strategiepapier erstellt, das die wesentlichsten Handlungsfelder aufzeigt und Lösungsansätze bietet, die ÖHV leitete daraus ein neues Positionspapier ab. (abrufbar unter https://www.oehv.at/politische-arbeit/oehv-positionspapier/)„Corona, Gaskrise, Arbeitsmarkt-Turbulenzen, Zinsanstieg, Klimawandel: Wir müssen alles neu denken“, so ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer.

Service ist our success!

Abseits der Themen, die allen unter den Fingernägeln brennen, wurden auch Themen aufgegriffen, die zwar nicht so offensichtlich sind, aber stark in das Geschehen mit einfließen. So referierte Sabine Hübner, Hochschuldozentin und seit 1991 GF des Beratungs-Unternehmen zur Entwicklung und Umsetzung von praxisorientierten Servicestrategien in Dienstleistungsbetrieben, über das Thema und sieht Service als Haltung und Haltung zeichnet sich dadurch aus, „was wir tun und vor allem dann tun, wenn keiner hinschaut!“ Hoteliers sollten ihrer Meinung nach am Anfang und Ende jeder Saison Schulungen samt Reflexion machen. Denn die Bereitschaft, sich selbst zu reflektieren, ist die Voraussetzung, etwas anders zu machen in einem Unternehmen. Hoteliers sind also aufgerufen, den Servicegedanken noch stärker in den Vordergrund zu rücken und, laut Hübner, jeden Tag in kurzen Sequenzen das Thema Servicehaltung einbauen – und nicht erst dann, wenn etwas schief gegangen ist. Laut Hübner ist der Servicegedanke für die Zukunft: Nicht mehr zu tun sondern das Richtige in der Situation zu tun! „Service ist der Klebstoff zwischen Unternehmen und Gast!“, so die Expertin. „Was ist die gelebte Servicekultur eines Unternehmens?“ lautete die Abschlussfrage: „Das sind die Geschichten, die sich Menschen erzählen“!

Die Nachhaltigkeit im Fokus

Wenig überraschend zog sich das Thema Nachhaltigkeit durch den gesamten Kongress. Als glühende Nachhaltigkeitsbotschafterin plädierte die ehemalige ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer dafür, dieses Thema sehr ernst zu nehmen und riet den Hoteliers, Nachhaltigkeitskonzepte erstellen – und ergänzte auch gleich, dass sie diesbezüglich oft von Hoteliers gefragt wird, wie man das macht. Kein Wunder, geht man doch besser zum Schmied, als zum Schmiedl. Für Reitterer, die mit dem Boutiquehotel Stadthalle in Wien das weltweit 1. SDG Hotel betreibt, ist Nachhaltigkeit kein Projekt, sondern ein Prozess. „Und Du wirst nicht damit fertig werden, solange Du lebst“ so die Hoteliere. Bis auf drei Länder haben alle die SDG (Sustainable Development Goals) ratifiziert und laut ihr sollten sich alle Stakeholder die Frage stellen: „Welche drei SDG setzt ihr im Daily Life um – und erzählt der Welt darüber.“ Ebenso rät sie, im Hotel beim Entree eine diesbezügliche Botschaft zu implementieren. Für Reitterer sind „die SDGs zu unserer DNA geworden!“

Das Nachhaltigkeitsbestreben ist laut aller Fachleute einer der größten Chancen für den Österreichischen Tourismus – wenn es transparent und nachvollziehbar gelebt wird. Selbstredend wurde auch der diesjährige ÖHV Kongress in Salzburg klimaneutral durchgeführt. www.oehv.at

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