Trinkgeld: gelebte Wertschätzung oder eine unschöne Farce? Zweiteres, geht es nach der ÖGK, die von uns Sozialabgaben auf Summen nachfordert, deren Höhe wir gar nicht kennen können. Auch weil sie von Monat zu Monat stark variieren: Eine Ferienwoche verschiebt sich? Ein langes Wochenende? Kommen mehr US-amerikanische oder italienische Gäste? Alles bleibt anders.
Außer bei den Sozialabgaben ist Trinkgeld in allen Belangen anders als Löhne: Niemand hat Anspruch darauf. Es kommt nicht vom Arbeitgeber. Es gleicht mehr einem Geschenk. Im Krankheitsfall, beim Arbeitslosengeld oder auch bei der Corona-Kurzarbeit wird es nicht berücksichtigt. Dass Betriebe nun mit hohen Nachforderungen konfrontiert werden, passt so gar nicht ins Bild, irgendwie aber doch: Wir sind ja in Österreich, da wird alles versteuert und verteuert, ist alles kompliziert und föderal hoch neun: Nach Bundesländern unterschiedliche Pauschalen und die noch dazu nach Berufsgruppen differenziert.
Es ist an der Zeit, Trinkgeld als das zu behandeln, was es ist: ein Geschenk. Weg mit bürokratischen Fallstricken, lassen wir das Trinkgeld eine nette Geste der Wertschätzung sein: ein Lächeln, das klimpern und durchaus auch rascheln kann.
