Dienstag - 17.06.2025
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Slow trifft Business

Im Urlaub soll es einerseits immer ruhiger und entspannter zugehen, andererseits wird aber in dieser Zeit auch deutlich mehr gearbeitet. Ein Widerspruch? Nein, denn die Angebote müssen entsprechend sein und entscheiden über den Erfolg.

TitelbildGert Perauer

Im Tourismus gibt es einige konkrete Wachstumstreiber, die großes Potenzial für noch weiteres Wachstum haben. Das ist einerseits die Gesundheit, die sich in immer mehr Angeboten niederschlägt und das Gesamtpaket Urlaub stark verändert. Denn die Gäste wollen entspannen und aktiv sein zugleich, was einerseits großes Potenzial birgt, auf der anderen Seite aber auch herausfordernd ist.

Bitte entspannt

Die zweite Schiene, die thematisch hier gut dazu passt, das ist der „Slow Trend“, denn auch er hat, durch seine Entschleunigung, Einfluss auf die Gesundheit. Slow bezieht sich im Tourismus sowohl auf die Kulinarik, wo schonend und oft „wie früher“, Stichwort Kochkiste gekocht wird, als auch auf die Urlaubsangebote. Die Zeiten von noch mehr Action sind vorbei, innehalten ist angesagt. Davon profitieren Regionen, die sich dem sanften Tourismus verschrieben haben.

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Es muss Sinn machen – was in der Lebens- und Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt, schlägt sich auch im Urlaubsverhalten nieder. Der Aufenthalt soll Selbstfindung und Selbsterfahrung beinhalten und eine nachhaltige Wirkung haben. Das geschieht, indem sinnorientierte Erlebnisse geschaffen werden, die im hektischen Alltag oft verloren gehen –Natur, gemeinsame Momente mit der Familie oder die Reduktion auf das Wesentliche sind für dieses Klientel wichtig.

Nachhaltigkeit ist DAS Thema, das den Tourismus, genauso wie alle anderen Unternehmen, zunehmend prägt. Immer mehr Regionen starten Prozesse zur Zertifizierung mit dem Umweltzeichen, die Betriebe sind diesbezüglich schon seit vielen Jahren gut unterwegs.

Es wird aber auch gearbeitet – im Urlaub

Die klassische Gegenbewegung zur Entspannung ist der Trend zu Workation, einer Kombination aus Urlaub und Arbeit, der stetig steigt. Man arbeitet im Urlaub, worauf auch immer mehr Betriebe mit entsprechender Infrastruktur reagieren, aber man unterbricht auch die Arbeitszeit immer wieder mal für eine Auszeit. Arbeit und Freizeit verschmelzen also. Für Betriebe bedeutet das eine enorme Chance, sofern sie bereit sind, in die notwendige, meist technische Infrastruktur zu investieren, und auch ausreichend Raum vorhanden ist.

Gearbeitet wird auch bei Kongressen, die ihre Zahlen vom Vorkrisenniveau sogar noch steigern konnte, wie der Meeting Industry Report Austria 2024 zeigt. Ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und eine Teilnehmerzahl von 1,83 Millionen ist eine beachtenswerte Steigerung.

Aber auch in diesem Bereich zeigt sich der Trend zur Nachhaltigkeit ganz deutlich, denn im Jahr 2024 wurden an die 650 Green Meetings veranstaltet, das entspricht fast einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Wenig überraschend dominieren im Kongressbereich die Städte Wien und Salzburg.

Es wird gereist

Dass der Reisetrend ungebrochen wird, und ganz offensichtlich noch immer Aufholbedarf nach den Pandemie-Schließungen besteht, zeigen die Zahlen, die beim Tourismustag präsentiert wurden. Mit154,3 Millionen Nächtigungen trägt der Tourismus ordentlich zum BIP bei und auch die internationalen Gäste sind wieder ganz stark da: Mit 2,38 Millionen Nächtigungen ist die USA der bedeutendste Fernmarkt, gefolgt von China mit rund 654.000. Wachstumsmärkte sind Lateinamerika und auch Kanada.

Der Tourismusmonitor Austria untersucht jene Kriterien, die für eine Urlaubsbuchung ausschlaggebend sind und da zeigt sich, auch wenig überraschend, dass Sehenswürdigkeiten und Kultur die Hauptmotive für Reisen nach Österreich sind, aber dicht gefolgt von der Kulinarik. Gut also, dass Österreich mit der Strategie Kulinarik Österreich – Aus der Region. Für die Region. In die Welt. – im Tourismusplan T einen diesbezüglichen Schwerpunkt gesetzt hat. Ebenso findet sich im Tourismusplan die Vorgabe zum nachhaltigen Tourismus, der in allen Dimensionen die künftige Tourismuspolitik bestimmen soll.

Dass diese im Jahr 2019 beschlossenen Richtlinien greifen, zeigen eine Vielzahl von Projekten, die in der Zwischenzeit umgesetzt wurden, genauso aber auch, dass die Botschaft von den Gästen wahrgenommen wird.

Jubiläen bringen Gäste

Kulinarik gehört zur DNA des österreichischen Tourismus.
Kulinarik gehört zur DNA des österreichischen Tourismus.

Jubiläen sind immer Magnete im touristischen Umfeld. Was es im letzten Jahr das Bruckner-Jubiläum in OÖ war, ist es heuer 60 Jahre Sound of Music im Salzburgerland. Aufgrund der Special-Packages, die in diesem Zusammenhang immer geschnürt werden und der zahlreichen Zusatzevents, erreicht man Gästegruppen, die sich sonst mit dem Thema eher weniger beschäftig haben.

Eines zeigen aber alle Erhebungen, die auch durch Österreich Werbung bestätigt wird: Die strikte Trennung der Saisonen verliert immer mehr an Relevanz, was nicht zuletzt dem Klimawandel geschuldet ist. Das Thema Ganzjahrestourismus wird zum ausschlaggebenden Asset für alle Tourismusregionen, für einige aber ist es überlebensnotwendig.

Und was wollen Reisende wirklich? Sie wollen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, bei Buchungen Sofortrabatte und kein Gutscheinsystem und sie wollen authentische, freundliche Menschen. Und die haben wir ja nun wirklich. Was auch die Österreicher schätzen, denn 51 Prozent der Befragten des ÖAMTC Reismonitoring plant einen Urlaub daheim. Na, dann – alles paletti.

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