Zwist zwischen AK und WK um Arbeitsbedingungen in der Gastronomie

Die Arbeiterkammer (AK) hat vor wenigen Tagen mit einer Studie aufhorchen lassen, laut der das „Arbeiten in der Gastronomie oft ungustiös“ sei. Überlange Arbeitszeiten, Dienste am Abend und an den Wochenenden und ständige Überstunden stünden auf der Tagesordnung. Oftmals in Verbindung mit schlechter Entlohnung und Missachtung von Ruhezeiten. All das führe zu hoher Unzufriedenheit und kurzer Verweildauer im Job bzw. in der Branche. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Gastro-Bereich könne sich nicht oder nur schwer vorstellen, im jetzigen Job bis zur Pension durchzuhalten. Im Vergleich dazu sagten das 37 Prozent aller anderen Beschäftigten, so die Kernaussagen der von der AK präsentierten Studie des FORBA-Instituts.

„Haltlose Pauschalverurteilung“

Die Replik der Wirtschaftskammer (WK) ließ nicht lange auf sich warten. Als „plumpe und vor allem haltlose Pauschalverurteilung ihrer Branche“ weisen Mario Pulker und Hans Spreitzhofer, die Obmänner der Fachverbände Gastronomie und Hotellerie, die Anwürfe der Arbeitnehmervertretung zurück. „So haben wir – trotz großer Herausforderungen bei der Besetzung von Stellen – vor kurzem einen Beschäftigungsrekord mit fast 250.000 Mitarbeitern erreicht und liegen damit über dem Vor-Pandemie Niveau“, unterstreicht Spreitzhofer. Zudem liege der Anteil des Stammpersonals bei einem großen Teil der Betriebe bei 80 Prozent, wie aus aktuellen Umfragen hervorgehe. Ein toller Wert, der beweise, dass es in den allermeisten Betrieben gut laufe. Aktionistisches Herauspicken von Einzelfällen – so bedauerlich diese natürlich seien – schade trotzdem der gesamten Branche. Und Mario Pulker ergänzt: „Heute mehr denn je stehen unsere Betriebe im Wettkampf um die besten Mitarbeiter, die sich in der Regel die Betriebe aussuchen können. Schon alleine deshalb ist den Unternehmen ein gutes Miteinander schon lange ein großes Anliegen.“

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