Wirtshauslabor – ein Projekt der Kulturhauptstadt Bad Ischl

Leerstand als Chance zu sehen, ist der Aufhänger des Projekts „Wirtshauslabor“, das im Rahmen der Kulturhauptstadt Bad Ischl 2024 als Pop-Up-Restaurant geführt wird.

An 35 Tagen im kommenden Jahr wird das Wirtshauslabor offen sein, betrieben mit den Schülern einer dritten Klasse der Tourismusschulen Bad Ischl und unter der Patronanz von Kultkoch Christoph Held, von allen nur „Krauli“ genannt. Als Betreiber des Restaurants am Siriuskogl in Bad Ischl ist Kulinarik quergedacht sein Markenzeichen und seine YouTube Sendung „held&herd“ bei jungen Leuten ein Renner.

Initiiert vom Tourismusverband Bad Ischl, der an „Krauli“ herangetreten ist, soll einerseits dem allgegenwärtigen Leerstand entgegengewirkt und andererseits die Jugend in der Region gehalten werden. Und es sollte eine Klasse einsteigen, die das auch nutzen kann, nämlich eine jetzige 3 .Klasse, die in der 4. Klasse das Fach Eventmanagement hat und das gut passt. Gestartet wird am 19./20.1.2024, der Projektunterricht beginnt mit September, aber die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.

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Definieren tut die Jugend!

Die Umsetzung des Projekts ist nicht so einfach, wie „Krauli“ sagt, der seine Konzession hergibt und damit auch finanziell haftet: Unter anderem war der Versicherungsmodus schwierig, denn sobald die Kids das Schulgebäude verlassen, wird’s haarig, hinsichtlich steuerlicher Fragen gibt es eine Zusammenarbeit mit der WKÖ. Von Seiten der Kulturhauptstadt gab es ein Startkapital, aber letztendlich sollen die Schüler Umsatz machen und auch einen Gewinn erwirtschaften.

In der Praxis sieht das so aus, dass die 18 Schüler im Alter von 16 Jahren von der Lokalsuche über die Einrichtung bis hin zur Karte ein Konzept erstellen und alles selbstständig umsetzen sollen. Mit Unterstützung von „Krauli“, der ihnen dafür ein leeres Blatt Papier in die Hand drückt und sie sich etwas überlegen sollen. „Definieren tut die Jugend“, sagt „Krauli“ und es darf auch mal was schiefgehen. Schließlich ist es ein Labor.

Die Schüler sind meine Geschäftspartner!

Derzeit ist „Krauli“ zweimal im Monat für einen halben Tag ist der Klasse – ohne Lehrer - er ist mit den Schülern per Du und sieht sie als Geschäftspartner. Auch das fördert die Kreativität der Schüler. Es hätten sich rasch Teams bzw. Rollenverteilungen gebildet, so Krauli, die für die unterschiedlichen Bereiche verantwortlich sind: Ein Leerstandsteam, eines für die Presse und ein Büroteam, aber auch der Hausmeister. Was „Krauli“ besonders freut: In allen Konzepten war der rote Faden Nachhaltigkeit, Regionalität und kleine Produzenten. Hinsichtlich Küchenlinie gibt es keine Vorgaben seinerseits, die Schüler wollen aber eine kleine Karte mit hoher Qualität.

Die Schüler sind extrem motiviert und engagiert, so „Krauli“: „Genau das brauchen wir, um die Gastro wieder zu beleben!“

www.heldundherd.at

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