Gläserner Schlachthof

Rinder BiofleischWer nichts zu verbergen hat, der zeigt das auch. So geschehen bei der Fleischerei Sonnberg Biofleisch, die vor Kurzem einen gläsernen Bioschlachthof für Rinder in Betrieb genommen hat.


Neu ist das Prinzip nicht: Unternehmen gewähren schon länger Einblicke in ihre Produktionsräumlichkeiten, bestens bekannt von Winzern und von Österreichs einzigartigem Schoko-Laden-Theater. Besucher machen Führungen und sehen, wie Lebensmittel entstehen. Bei Schlacht­höfen war man diesbezüglich bis jetzt eher zurückhaltend, Sonnberg Biofleisch im Mühlviertel setzt ab nun neue Maßstäbe.  8,5 Millionen Euro investierte Sonnberg Biofleisch in seine neuen Strukturen, Glanzstück ist der neue 100%-Bio-Rinder-Schlachthof in Unterweißenbach. Dieser wurde an die 100-%-Bio-Wurstproduktion angeschlossen, der schon jetzt eine Erlebniswelt mit Wurstkino bietet. In weiterer Folge wird der bisherige Schlachthof in der Almstraße zum reinen 100%-Bio-Schweine-Schlachthof umgebaut.  Einmal pro Woche können sich Besucher für eine kostenlose Führung anmelden. Gestartet wird mit einem Film über Tierhaltung, dann erhält man vom Besucherraum aus durch Fensterfronten Einblicke in den Schlachtvorgang.

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Am Tierwohl ausgerichtet

Gläserner Schlachthof - Food - sEröffnung Sonnberg Biofleisch 2 Fotocredit Sonnberg GutentalerEs klingt paradox, ist aber so: Der neue Schlachthof richtet sich vollständig an den Bedürfnissen der Tiere aus. „Rinder sind Herdentiere und reagieren positiv, wenn sie bis zum Schluss unter ihresgleichen sind. Daher war die Entscheidung für die Trennung in zwei Schlachtbetriebe klar. Durch den Neubau ist nun auch der gesamte Schlachtvorgang für die Rinder stressfreier – von der Abholung der Tiere am Bio-Bauernhof durch eigene Transporteure bis zur eigentlichen Schlachtung“, erklärt Geschäftsführer Manfred Huber. 15 Rinder pro Stunde werden geschlachtet, was einem Vier-Minuten-Takt gleichkommt. Verglichen mit anderen Schlacht­höfen ist das wenig, denn dort liegt der Takt bei einer Minute. Man gibt also sowohl den Mitarbeitern, als auch den Tieren die notwendige Zeit.

Kleinbetriebe als Partner

Die Tiere stammen aus den Ställen von rund 800 landwirtschaftlichen Partnern – überwiegend Kleinbetriebe – aus dem Mühl-, Wald- und Mostviertel. Die Transportzeit ist bei Sonnberg auf maximal vier Stunden beschränkt – gesetzlich erlaubt wären acht Stunden und mehr. Die Anlieferung erfolgt direkt in den neuen Stall. „Früher hätte man den Stall rein nach praktischen Gesichtspunkten gebaut, wie einfache Reinigung etc. Heute schauen wir darauf, was das Tier braucht“, erklärt Manfred Huber. So ist für einen rutsch­festen Boden gesorgt, der leicht bergauf angelegt ist ­– in die Richtung des Ausganges zum Schlachtbereich, wo helles Licht die Tiere automatisch anlockt. Im Stall gibt es keine klirrenden Metalle und keine scharfen Kanten. Auch die Verweildauer wird so kurz wie möglich gehalten. Eine Tierschutzbeauftragte überprüft kontinuierlich die Abläufe. Die sorgsame Behandlung der Tiere zeigt sich in einer besseren Fleischqualität, denn es ist erwiesen, dass Tierwohl und Fleischqualität in engem Zusammenhang stehen.

Transparenz wird gelebt

Vom Konsumenten kann jedes Stück Fleisch, das von Sonnberg ausgeliefert wird, bis zur Herkunft des Tieres nachverfolgt werden. Der neue Rinder-Schlachthof hat von Geschäftsführer  Huber das Attribut „gläsern“ als Vorgabe bekommen, denn „Bio“, so Huber, „das nach der Stalltür weitergeht, hat nichts zu verbergen“. Hauptabnehmer für die von Sonnberg hergestellten 100-%-Bio-Fleisch- und Wurstwaren sind die großen Handelsketten, die Gastronomie und die eigenen Sonnberg-Verkaufsstellen in Wien. Die steigende Nachfrage zeigt, dass Bio-Qualität im Bewusstsein der Konsumenten angekommen ist. Die Bauern auf der Mühlviertler Alm, wo Sonnberg produziert, orientieren sich an der steigenden Nachfrage, mehr als ein Drittel der Betriebe in der Region hat bereits auf Bio umgestellt. Jährlich werden von Sonnberg Biofleisch 10.000 Bio-Schweine, 5000 Bio-Jungrinder, 600 Bio-Kälber und 600 Bio-Lämmer an den zwei Standorten in Unterweißenbach geschlachtet und verarbeitet. Dazu kommen noch 30 Tonnen Bio-Putenfleisch, die von Partnern angeliefert und von Sonnberg verarbeitet werden. Manfred Huber leitet heute den größten österreichischen 100-%-Biofleischbetrieb.   www.biofleisch.biz

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