Donnerstag - 03.07.2025
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Ein Achterl Schankwein, bitte!

Authentisch, regional und wirtschaftlich attraktiv. Der oftmals unterschätzte Schankwein erlebt heute eine Renaissance.

TitelbildKatrin Hammer

Eines gleich vorweg: Den Ruf als „billigen Wein“ hat der Schankwein nicht verdient. Denn auch der einfache Wein aus Großgebinden kann mit einer sauberen Verarbeitung und einem klarem Profil überzeugen. Zugegeben, der italienische „Vino della casa“, der nichts anderes ist als ein Schankwein, klingt verlockender, doch auch wenn beim Marketingauftritt des Zapfweins noch Luft nach oben ist, punktet er mit seiner Kontinuität.

Ausgeschenkt wird der einfache aber fehlerlose Wein meist aus einem größeren Gebinde, das kann ein Fass, ein Tank, größere Glasflaschen oder auch „Bag in Box“ sein. Schon in seiner Verpackung unterscheidet sich der Schankwein vom klassischen österreichischen Qualitätswein, der üblicherweise in 0,75-Liter-Flaschen gefüllt wird. Noch ein Unterschied: Während Weinkenner gerne mal eine Diskussion über Jahrgangsunterschiede und Co. starten, möchte der Achtelgenießer an der Schank keine Überraschungen im Glas und verlässt sich auf einen gleichbleibenden Geschmack.

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Kein neues Konzept

Die Tradition reicht dabei bis ins Mittelalter zurück, mit dem Aufkommen der Flaschenwein- Kultur wurde der Schankwein jedoch vielerorts in den Hintergrund gedrängt. Rot und Weiß – das sind die gängigen Schankweinoptionen in der Gastronomie, wobei jeweils zwei Vertreter empfehlenswert sind. Denn während beim G’spritzten eine Säure im Wein erwünscht ist, wirkt ein Schankwein mit zu viel Lebendigkeit als Achtel unruhig. Werden zwei Optionen angeboten, z.B. ein trockener, frischer Grüner Veltliner und ein fruchtiger Muskateller, gibt es hier keine Streitigkeiten.

Auch beim Roten ist zu viel Säure fehl am Platz. Vollmundig soll er sein, der Trinkfluss darf nicht durch Tannin gestört werden und Holztöne sind auch nicht erwünscht. So sind oftmals ein fruchtig, weicher Zweigelt mit wenig Tannin und ein runder Merlot mit wenig Säure die Allrounder an der Schank.

Preiskalkulation mit Augenmaß

Was den Schankwein für Gastronomen so attraktiv macht, ist sicherlich die positive Wirtschaftlichkeit, denn der offene Wein bietet hervorragende Margen. Zum einen ist der Einkauf im Großgebinde deutlich günstiger als Flaschenware, zum anderen können Gastronomen durch den glasweisen Verkauf mehr Gewinn erzielen, ohne dass der Gast eine große Investition tätigt.

Die Marge ist zwar hoch, doch zu hohe Preise schrecken Schankweintrinker ab. Auch wenn der Schankwein für günstigeren Weingenuss steht, sollte er ansprechend präsentiert werden. Das heißt saubere Gläser und eine entsprechende Temperatur sind Grundvoraussetzung. Richtig eingesetzt, ist Schankwein ein echter Umsatzbringer und mehr als nur ein günstiger Hauswein.

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