2000 Saisoniers mehr für 2022 geplant

Die Arbeitsmarktsituation ist durch Corona im Gastgewerbe deutlich schlechter als vor der Pandemie. Ein aufgestocktes Saisonierkontingent für 2022 soll dem schlimmsten Arbeitskräftemangel vorbauen.
Die Arbeitsmarktsituation ist durch Corona im Gastgewerbe deutlich schlechter als vor der Pandemie. Ein aufgestocktes Saisonierkontingent für 2022 soll dem schlimmsten Arbeitskräftemangel vorbauen.

Arbeitsminister Martin Kocher schickte aktuell einen Entwurf für eine Verordnung zur Ausweitung der Saisonkontingente 2022 in Begutachtung. Demzufolge sollen für das kommende Jahr, wenn die Arbeitslosigkeit erwartungsgemäß zurückgeht und Saisonkräfte vor allem in den Tourismusregionen gefragt sind, die Saisonkontingente bedarfsgerecht angepasst werden. Die Saisonkontingente im Tourismus werden laut Verordnungsentwurf um rund 60 Prozent auf rund 2.000 Plätze erhöht. Dieses Kontingent kann in den Saisonspitzen um bis zu 50 Prozent überzogen werden.


„Die Verteilung der zusätzlichen Plätze nimmt auf die bisherige Auslastung und auf die Erfordernisse der anstehenden Winter- und Sommersaison 2022 Rücksicht. Ziel ist es, vor allem im Tourismus, in dem die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften sehr hoch sein wird, dem Personalmangel entgegenzuwirken. Gleichzeitig haben wir bei der Bestimmung der Höhe der Saisonkontingente auch mitberücksichtigt, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen aufgrund des Lockdowns höher sein wird und die Nachfrage nach Saisoniers dadurch geringer“,

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so Arbeitsminister Martin Kocher.

Briten brauchen nun eine Arbeitsbewilligung

„Beschäftigungen, die im Rahmen der Saisonkontingente zustanden kommen, machen weiterhin einen sehr geringen Anteil an der Gesamtbeschäftigung im jeweiligen Sektor aus. Klar ist auch, dass Personen, die in Österreich arbeitslos gemeldet sind, unverändert Vorrang bei der Vermittlung haben. Die Erhöhung der Tourismuskontingente ist aber unter anderem vor dem Hintergrund des Brexit notwendig. Gar nicht so wenige britische Staatsbürger kommen nämlich in der Wintersaison nach Österreich, um hier als Skilehrer zu arbeiten und benötigen nunmehr eine Beschäftigungsbewilligung“, betont Kocher weiter.

Die tatsächliche Auslastung des Kontingents ist vom Saisonverlauf abhängig, im letzten Winter betrug sie im Tourismus zum Beispiel nur 15 Prozent.

Kontingent noch immer zu niedrig

Als grundsätzlich wichtigen Schritt begrüßt Robert Seeber, Obmann der WKÖ-Bundessparte Tourismus, die für 2022 geplante Saisonierverordnung. Seeber: „Wir freuen uns natürlich über jede Bemühung und Entlastung der angespannten touristischen Arbeitsmarktsituation. Wie sich jedoch bereits heuer gezeigt hat, fehlen im Tourismus mindestens 10.000 bis 15.000 Arbeitskräfte, weshalb das Kontingent 2022 deutlich höher angesetzt werden müsste.“ Nicht wenige Unternehmen waren im Sommer gezwungen, aufgrund des Arbeitskräftemangels ihr Angebot einzuschränken, manche mussten ihren Betrieb sogar schließen. Viele Arbeitskräfte sind während der langen Lockdowns von anderen Branchen mit offenen Armen aufgenommen worden. „Auch jetzt, während des Lockdowns, müssen wir feststellen, dass zahlreiche Saisonarbeitskräfte ins benachbarte Ausland ausweichen bzw. sogar gezielt angeworben werden“, erklärt Seeber.

Eine gewisse Erleichterung bringe das für 2022 vorgesehene neue Stammsaisonierkontingent, mit einem zusätzlichen Potential von 1.000 Personen. Außerdem wurde auf dringenden Wunsch des Tourismus als Sofortmaßnahme schon für Dezember dieses Jahres der Überziehungsrahmen von Arbeitsminister Kocher erweitert.

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