
Steingarten, Duftgarten, Beerengarten und Gemüseareal. Der neue Permakulturgarten im südburgenländischen Falkensteiner Balance Resort setzt Maßstäbe für den ökologischen Kreislauf.
Selbstregulierung durch die Natur, ganzjährige Ernte und CO2-arme Selbstversorgung: Dafür steht der 5.000 Quadratmeter große Permakulturgarten, der sich direkt im Hotelareal befindet und nicht nur die Menükarte des Hotels bereichern soll, sondern auch Rückzugsort für die Gäste ist. Der Rundgang mit Gärtner Paul gleicht einer Lehrstunde in Biologie: Man erhält eine Einführung darin, was unter einem ökologischen Kreislauf zu verstehen ist und weiß nun, dass es sich um eine „dauerhafte“ Landwirtschaft handelt. Es soll also im Kreislauf der Natur angebaut und geerntet werden, was auch die Wintermonate miteinschließt.
Eine Botschaft an die Natur
Theoretisch hätten auf diesem Areal auch weitere Hotelzimmer entstehen können. Dass man sich für die Gartenvariante entschied, zeigt das Bewusstsein und die Verantwortung der Natur gegenüber. Aber es ist auch ein Tribut an die hier urlaubenden gesundheitsbewussten Gäste, denn diese legen Wert auf Ressourcenschonung, Kräuter und eine gesunde Küche. Und diese bekommen sie dank des Permakulturgartens nun verstärkt. Cocktailtomaten am Frühstücksbuffet, Kräuter auf dem Teller sowieso, aber auch im Spa bei den Anwendungen, und in getrockneter Form als Tee. Wie zum Beweis steht das Holzkistchen von Küchenchef Johannes Seper noch zwischen den Beeten – Petersilie und Schnittlauch warten darauf, in der Küche verabeitet zu werden. Die Produkte sind frisch und auf den Punkt genau zum richtigen Zeitpunkt geerntet, was den besten Geschmack garantiert.
Große Auswahl
Rund 500 Pflanzen tummeln sich im Permakulturgarten, einige davon wohnen als Rankpflanzen in den Pagoden: Wein, Kiwi und Erdbirne, deren Wurzel essbar ist und auch eine Gurkenart, deren geschickter Aufbau als Vorlage für die Konstruktion von Spiralfedern dienen könnte. Denn bei Zug werden sie nicht länger, sondern ziehen sich stärker zusammen – die Wunder der Natur sind hier deutlich zu sehen. Gurkenscheiben finden sich dann unter anderem in einem gesunden Frühstückswasser. Bei den Paradeisern geht es, zumindest beim Frühstück, schon in Richtung Selbstversorgung, bei Fisolen, Grünkohl, Gurken und Paprika arbeitet man daran. Dem veganen Menü kommt das gerade recht und auch sonst wird die Hotel-Kulinarik ganz stark von frischen Salaten und viel Gemüse dominiert. Was wird denn da dann so kreiert, fragen wir Paul? Grünkohlchips zum Beispiel oder Rote Rübe als Carpaccio, das aufgeschnitten einen rot-weiß-roten Fächer ergibt. Oder ein Malabar Spinat mit dem Geschmack von jungen Maiskolben – er wird sowohl roh, als auch gedünstet serviert.
Erdbeeren im Herbst
Die permanent unter Verdacht stehenden ganzjährig erhältlichen Erdbeeren bekommen hier, in Stegersbach, eine ganz neue Bedeutung und gleichzeitig ein einwandfreies Image. Denn bei den hier wohnhaften Exemplaren handelt es sich um Monatserdbeeren, die von Juni bis September frisch verfügbar sind. Und gerne auch bei einem Spaziergang genascht werden dürfen.
Köstlichkeiten aus dem Herbstgarten
Ein Wasserteich speichert das Regenwasser aus der Regenrinne des Hotels, künftig will man Saatgut nicht komplett zukaufen, sondern selbst nützen. Und was kommt nun in den Wintermonaten aus dem Garten auf den Tisch? Zwiebel, Lauch, Rüben, Kürbis und Asiagemüse, wie der asiatische Einfluss ohnehin nicht zu übersehen ist. Mit Misosuppe mit Pak Choi aus dem Permakulturgarten trägt man dem Trend nach leichter Küche Rechnung, außerdem kommt man den Wünschen der Grazer und Wiener Gäste damit entgegen. Der ökologische Kreislauf des Gartens schließt sich also perfekt mit dem kulinarischen, denn gesund und leicht liegt ganz im Trend und somit ist der Permakulturgarten sozusagen die Speisekammer für Johannes Sperber. Und was hat es nun mit Pauls Unkraut auf sich? „Auch das gehört zu einem Garten“, meint er, und es macht sich neben Salbei, Thymian und Rosmarin eigentlich ganz gut. www.falkensteiner.com balance-resort-stegersbach