Kleine Schritte, großes Ziel
Walter Veit, Neo ÖHV Präsident, sieht den Weg zur Green Future so: „Viel neues Wissen, das vor ein paar Jahren noch mit einer gehörigen Portion Skepsis beäugt wurde, ist zwischenzeitlich in den Betrieben schon umgesetzt worden. Begonnen hat es mit einfachen Dingen, die einleuchten: Strom sparen durch weniger Licht und effizientere Beleuchtung, regionaler Einkauf. Das hat in der Qualitätshotellerie begonnen und wurde von den Gästen sehr, sehr gut angenommen. Darüber hinaus braucht es oft mehr Vorbereitung, sprich Investitionen. Da hat die Politik auch das eine oder andere richtig gemacht mit Förderungen – das möchte ich auch positiv hervorheben. Handlungsbedarf gibt es sicher noch bei der Anreise. Zum Glück sieht man auf der Straße immer mehr grüne Kennzeichen auf den Pkws, im öffentlichen Verkehr sowieso, und wir bekommen auch die berühmte ,letzte Meile‘ immer besser hin. Die Abholung vom Bahnhof ist heute eine Selbstverständlichkeit.“
„In der Kreislaufwirtschaft gibt es mehrere Schwerpunkte, die für eine klimafreundliche Zukunft sorgen. Einer davon ist das Bauwesen, ein Bereich mit sehr hohem Potenzial für Recycling. Gerade auch die Hotellerie kann hier aktiv mitwirken!“
Ministerin Leonore Gewessler
Identität stärken
Auch die Österreich Werbung hat in ihrer Strategie der nächsten fünf Jahre unter anderem den Qualitätstourismus im Fokus, der auch auf „weniger ist mehr“ abzielt. Ebenso wurde ein neues Konzept für Nachhaltigkeit erstellt. Einer der Punkte in diesem Papier betrifft Regionalität und Identitätskultur, wo es um die Bewahrung des materiellen (ursprüngliche Strukturen, etc.) und immateriellen regionalen Erbes (Bräuche, Handwerkstechniken, etc.) sowie um dessen Hineinwirken in die Zukunft geht. Die daraus entstehenden Impulse tragen zur Stärkung des Identitätsgefühls bei. Es geht um intelligent gemanagte Prozesse in den Bereichen Wirtschaftskreislauf, Identitätskultur und Kulturgut Landschaft.
Green muss cool sein!
Ist es auch oft, wenn man einen Blick auf die grüne Hotellerie neueren Datums blickt. Auch der anhaltenden Retro-Trend ist dem Nachhaltigkeitsgedanken zuträglich. Aus alt macht neu ist nicht nur schick, sondern vernünftig. Und was beim Baumaterial beginnt, endet beim Upcycling. Der Begriff Nachhaltigkeit wird zwar mittlerweile inflationär verwendet, aber in diesem Bereich Engagierte haben den Vorteil, dass der Gast, der Konsument, immer wissender wird. Weil er es auch wissen will! Daher sind jene klar im Vorteil, die ihre Nachhaltigkeit erstens authentisch und zweitens transparent umsetzen. „Tu Gutes und rede darüber!“ Auch hier. Was ursprünglich ein Unterscheidungskriterium war, ist längst zum Entscheidungskriterium geworden. Nachhaltige Modelle finden Anklang und werden unterstützt, schillernde Eintagsfliegen abgestraft. Grüne Angebote dürfen den Komfort nicht beeinträchtigen, aber diesbezüglich hat sich viel getan. Der Gast findet vom Urlaub am Bauernhof bis zur Luxushotellerie überall grüne Angebote und wer essen geht, hat ohnehin genügend Auswahl an regionaler, nachhaltiger Gastronomie.