So bleiben kleine Betriebe am Ball

Nachhaltigkeit Autor Wolfgang Leger-Hillebrand ist Branchenmanager für Lebensmittelsicherheit bei Quality Austria. Foto: Fotostudio Pflügl
Autor Wolfgang Leger-Hillebrand ist Branchenmanager für Lebensmittelsicherheit bei Quality Austria.

Das Thema Nachhaltigkeit ist in der allgemeinen Diskussion angekommen und der Gesetzgeber versucht, darauf zu reagieren. So kommen auf Unternehmen im Rahmen einer EU-Richtlinie 2024 neue CSR-Berichtspflichten zu. Vor allem KMU fragen sich, was da konkret auf sie zukommt und wie sie da überhaupt noch mithalten können.

Gewisse Großbetriebe sind bereits jetzt gesetzlich zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet, andere müssen sukzessive nachziehen. Das Ziel ist erreicht, wenn für viele Nachhaltigkeit keine lästige Pflicht mehr ist, sondern eine Tugend, die man stolz und überzeugt vor sich herträgt, um nicht nur mehr Kunden zu gewinnen, sondern auch noch die besten Mitarbeiter*innen am Markt. Im Fachjargon summiert man verantwortungsvolles Agieren unter dem Betriff ESG, was für „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“ steht.

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In der Lebensmittelindustrie schreibt der Handel seinen Lieferanten längst Lebensmittelsicherheitsstandards wie etwa FSSC 22000, IFS Food oder BRCGS vor. Sinnvollerweise erstreckt sich Nachhaltigkeit generell auf die gesamte Lieferkette. Die eher kleinstrukturierte Gastronomie tut sich natürlich schwer, ihren Lieferanten aus der Lebensmittelindustrie solche Vorgaben zu machen – in Summe kann sie aber viel bewirken. Immer mehr Gäste möchten wissen, woher das Schnitzelfleisch stammt. Um glaubwürdig zu sein, braucht es ein stimmiges Gesamtkonzept.

Der IFS ESG Check ist ein neues Zusatzmodul für den Lebensmittelsicherheitsstandard IFS Food, das schon bald für eine nachweislich nachhaltige Wertschöpfung sorgen soll. FSSC bringt bald auch den Managementstandard FSSC 24000 für soziale Nachhaltigkeit auf den Markt. Lieferanten, die derartige Zusatzmodule vorweisen können, zeigen nachweislich auch in diesem Bereich ihre Sorgfaltspflicht und werden künftig im Vorteil sein.

Ein großes Thema ist auch ein wirksames Allergenmanagement. Stellen Sie sich vor, Sie haben alle Allergene korrekt auf der Speisekarte ausgewiesen, aber ein Gast erleidet einen anaphylaktischen Schock, weil beim Transport ein Behälter von einem Lieferanten nicht ausreichend gereinigt wurde und sich zum Beispiel Nussreste mit Mehl vermengt haben. Damit Gesundheit und Image keinen Schaden nehmen, lohnt es sich daher, nicht nur selbst Vorkehrungen zu treffen, sondern auch darauf zu achten, dass Ihre Lieferanten das genauso sehen, wie Sie. Der internationale ENFIT Reinigungsstandard stellt die hochwertige Reinigung der Transportbehältnisse durch autorisierte und zertifizierte Reinigungsanlagen entlang der gesamten Lieferkette sicher.

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