Tourismus als Wirtschaftsfaktor regional unterschiedlich

Im Jahr 2018 bewegten sich die direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte des Tourismus in den Bundesländern zwischen 0,61 Mrd. Euro im Burgenland und 5,91 Mrd. Euro in Tirol. Das geht aus den Ergebnissen der von Statistik Austria und dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erstmals erstellten regionalen Tourismus-Satellitenkonten (RTSA) für acht der neun Bundesländer Österreichs hervor, die vor wenigen Tagen im Rahmen eines Medien-Workshops von Peter Laimer und Ines Orsolic (Statistik Austria) sowie Oliver Fritz und Anna Burton (WIFO) präsentiert wurden. „Die regionalen Tourismus-Satellitenkonten zeigen einmal mehr, dass der österreichische Tourismus räumlich sehr unterschiedlich verteilt ist, auch wenn er sich im Laufe der letzten Jahre in allen Bundesländern zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein entwickelt hat“, so WIFO-Ökonom Oliver Fritz. „Aufgrund des hohen Ausmaßes an regionaler Verflechtung hat der Tourismus über Bundesländergrenzen hinaus eine große Bedeutung für die österreichische Wirtschaft“, so Peter Laimer von der Statistik Austria.

Zwischen 2,6 und 16,9 Prozent

Tourismus als Wirtschaftsfaktor Ohne Tourismus würde es in vielen Regionen Österreichs wirtschaftlich schlecht aussehen.
Ohne Tourismus würde es in vielen Regionen Österreichs wirtschaftlich schlecht aussehen.

Der direkte und indirekte Beitrag des Tourismus zum Bruttoregionalprodukt (BRP) variiert aufgrund der unterschiedlichen Branchenstrukturen in den Bundesländern stark. So beträgt der Anteil am BRP in den Tourismushochburgen Tirol und Salzburg 16,9 Prozent bzw. 13,7 Prozent. Dagegen fällt er in Wien mit 4,8 Prozent deutlich geringer aus, obwohl der zweithöchste Anteil an den Gesamtausgaben in Österreich auf die Bundeshauptstadt entfällt. In Kärnten, im Burgenland und in der Steiermark lösen touristische Ausgaben Gesamtwertschöpfungseffekte aus, die einem BRP-Beitrag von 8,0 Prozent (Kärnten), 6,8 Prozent (Burgenland) und 4,6 Prozent (Steiermark) entsprechen. Sie bewegen sich somit um den Österreichschnitt (7,4%). In den stark produktionsorientierten Bundesländern Ober- und Niederösterreich trägt der Tourismus direkt und indirekt 2,6 Prozent bzw. 3,0 Prozent zur jeweiligen Regionalwirtschaft bei.

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Ebenso variiert je nach Bundesland der dem Tourismus zuzuschreibende Anteil an der regionalen Gesamtbeschäftigung zwischen 16,3 Prozent in Tirol und 3,2 Prozent in Oberösterreich. Die interregionale Verflochtenheit der Bundesländer führt außerdem zu erstmals messbaren Spillover-Effekten, sodass ein Bundesland wirtschaftlich von der Nachfrage der eigenen Gäste profitiert sowie von touristischen Ausgaben, die in anderen Bundesländern getätigt werden. Die resultierenden direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte bewegen sich zwischen 0,78 Mrd. Euro, welche durch Gesamtaufwendungen des burgenländischen Tourismus ausgelöst werden, und 6,88 Mrd. Euro, welche durch den Tourismus in Tirol in Gesamtösterreich generiert werden.

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