Bei meinen serbischen Freunden

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Bei meinen serbischen Freunden - Portrait - ethno foodVor vielen Jahren habe ich mal am Mexikoplatz gewohnt – der aber auch damals schon nicht mehr so sehr Unterwelt war, wie man sich das in Wien erzählt. Zwar standen noch seltsame Gestalten an den Straßenecken herum, die man vermutlich auf eine Buffe hätte ansprechen können, aber die sind jetzt wie die flanierenden Damen in kurzen Röcken und hohen Stiefeln weitgehend verschwunden. Wenn mich spontan der Hunger überkam, kehrte ich immer im Homolje Holzkohlengrill ums Eck ein. Damals war ich dort der Einzige nicht Serbisch sprechende Gast. Das ist heute noch so. Und die Cevapcici und Pleskavica sind immer noch so gut wie damals. Der Grill raucht und dampft und duftet. Der Charme des Personals ist rau, manchmal herzlich. Und die Preise niedrig.

Eine Straße, zwei serbische Grillrestaurants – am Mexikoplatz geht das.
Eine Straße, zwei serbische Grillrestaurants – am Mexikoplatz geht das.

Heute gibt es mit dem der Semberija Grill eine Alternative schräg gegenüber, zu der ich auch gerne gehe. Zwei serbische Grillrestaurants in einer Straße? Das geht, weil hier der ex-jugoslawische Bevölkerungsanteil hoch ist. Die Kirche am Mexikoplatz hielt schon damals serbisch-orthodoxe Gottesdienste ab. Semberija hat einen schöneren Schanigarten mit gemütlich-karierten Tischdecken, der Service ist rau, aber meistens herzlich. Das Essen noch besser, vor allem etwas vielseitiger. Es gibt natürlich alles vom Grill, was der Serbe liebt (und der Bosnier, der Kroate und der Nordmazedonier). Der Kellner ist Kosovare. Das Publikum auch hier fast reinrassig balkanisch. Am Nebentisch sitzt eine serbische Familie auf Urlaub in Wien. Ich zeige mit hoch gestreckten Daumen auf meinen Grillteller und sie nicken begeistert. Ihrer ist noch um ein Vielfaches größer. „Gefällt es Ihnen in Wien?“, frage ich. „Yes, yes, dobra!“ „Haben Sie mal Tafelspitz oder Wiener Schnitzel probiert?“ Ratlose Blicke. „Serbish grill is the best!“, rufen sie dann unisono.

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Im Semberija gibt es auch Hausmannskost nicht vom Grill: Eintöpfe, gefüllte Paprika, eine Vielzahl an Salaten. Isst aber bis auf die Salate niemand. Alle wollen Berge von Fleisch. Das ist natürlich vollkommen old school und man will auch nicht wissen, woher das Fleisch kommt. Aber es schmeckt. Und das interessiert in einem serbischen Grillrestaurant an erster, zweiter und dritter Stelle. Über gesunde Ernährung und das Weltklima kann man wo anders nachdenken. Semberija ist übrigens eine Landschaft im äußersten Nordosten Bosniens, gehört zur Republik Srpska und wird mehrheitlich von Serben bewohnt.

Semberija Holzkohlengrill
Ennsgasse 27, 1020 Wien
www.semberija-grill.at

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