Aktion „5 vor 12“ fordert Öffnung der Schanigärten

Öffnung der Schanigärten Gastronomen und Hoteliers wollen nach bald viermonatigem Lockdown endlich aufsperren.
Gastronomen und Hoteliers wollen nach bald viermonatigem Lockdown endlich aufsperren.

Um auf die existenzbedrohende Lage in der Gastronomie-Branche aufmerksam zu machen, wurde Anfang des Jahres die überparteiliche Initiative „5 vor 12“ ins Leben gerufen, mit der Gastronomen, Kaffeesieder und Touristiker ein Zeichen setzen wollen. Nach bereits durchgeführten Aktionen mit Grabkerzen und einem „toten Ober“ im Café Hummel lud Initiatorin Alexandra Psichos dieser Tage zu einer Pressekonferenz in das Lokal „The Legends“ in Wien, das von ihr geführt wird. An der die Schauspieler Reinhard Nowak und Gerald Pichowetz sowie Gewerkschafter Berend Tusch und Psichos selbst teilnahmen.

„Schon längst 20 Minuten nach 12 Uhr“

„Es ist nicht 5 Minuten vor 12, sondern meines Erachtens längst 20 Minuten nach 12 Uhr“, sagt Reinhard Nowak, der sich als Schauspieler und Künstler der Initiative angeschlossen hat: „So viele Gastronomie- und auch Kulturbetriebe haben in Schutzmaßnahmen investiert und werden am Ende wieder nicht belohnt, weil es zum Beispiel dann anstatt eineinhalb Meter Abstand zwei sein müssen oder irgendwann vielleicht vier.“

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Fassungslos über die aktuelle Situation

Auch Alexandra Psichos, stellvertretende Fachgruppenobfrau der Wirtschaftskammer Wien Fachgruppe Kaffeehäuser und Initiatorin der Aktion „5 vor 12“, zeigte sich fassungslos über die aktuelle Situation. Sie pocht auf ein umgehendes Aufsperren von zumindest den Gastgärten und in weiterer Folge – sollten es die Infektionszahlen zulassen, wovon sie ausgeht – eine komplette Öffnung. Sollte die Regierung weiterhin nicht reagieren, verspricht sie, dass ihre Unternehmer-Kollegen und sie noch lauter werden: „Unsere Mitarbeiter sitzen seit Monaten zu Hause und wissen nicht, wie es weitergeht.“

Nicht auf Lehrlinge vergessen

Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, verwies auf die Perspektivenlosigkeit der Beschäftigten, die zu Tausenden entweder in Kurzarbeit sind oder ihren Job bereits verloren haben. „Da geht es um Existenzen. Nicht nur die Unternehmen müssen mit Fixkostenzuschüssen unterstützt werden, sondern auch die Kollegen, die nicht mehr wissen, wie sie sich die Miete für ihre Wohnungen leisten können. Die Ersparnisse sind aufgebraucht“, sagt der vida-Gewerkschafter und betont, dass man hier auch auf die Lehrlinge nicht vergessen darf: „Durch die Schließungen und Lockdowns ist für viele junge Menschen der Start ins Berufsleben mit unüberwindbaren Hürden verbunden. Die Regierung muss endlich Maßnahmen setzen, um den Lehrlingen oder angehenden Lehrlingen ihre Zukunft zurückzugeben.“

Förderungen der Regierungen und Kreditstundungen

Gerald Pichowetz, Unternehmer und Schauspieler, skizzierte die nach außen hin gutaussehenden Förderungen der Regierungen und Kreditstundungen: „Wer da genauer hinschaut, merkt aber gleich, dass sich das für viele nicht ausgeht. Auch dass Unternehmen hinsichtlich der Kurzarbeit mit bis zu drei Monaten in Vorauszahlungen gehen müssen, kann für viele Betriebe den Todesstoß bedeuten.“ Pichowetz betont, dass es nachhaltige Maßnahmen braucht. „Ein Kaffeehaus oder gar ein Hotel kann nicht von heute auf morgen oder von einer auf die andere Woche aufsperren, sondern braucht Perspektiven, die die Regierung geben muss“, so der Schauspieler.

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