Kein Ende des Lockdowns in Sicht

Kein Ende des Lockdowns Bis sich die Lokale in Österreich wieder füllen dürfen, wird es wohl noch zumindest bis April dauern.
Bis sich die Lokale in Österreich wieder füllen dürfen, wird es wohl noch zumindest bis April dauern.

Schlechte Nachrichten für das Gastgewerbe: Gastronomie und Hotellerie werden nach der jüngsten Entscheidung der Regierung wohl noch längere Zeit geschlossen halten müssen. Realistisch sieht man derzeit einen Termin „rund um Ostern“, also Anfang April, für eine Öffnung an. In zwei Wochen, Anfang März, wollen sich die verantwortlichen Politiker und Experten wieder zusammensetzen, um den Stand der Dinge zu evaluieren.

„Die Situation ist durch die Corona-Mutationen immer noch sehr angespannt. Weitere Öffnungsschritte wären in der derzeitigen Situation unverantwortlich. Wir können nicht riskieren, dass die Infektionszahlen wieder rasant ansteigen“, betonte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger nach der jüngsten Beratung der Bundesregierung mit Experten, Landeshauptleuten und Oppositionsparteien. „Für Gastronomie und Tourismus ist das eine bittere Nachricht. Die Branche muss seit mehreren Monaten geschlossen halten und leidet enorm unter dieser Situation. Die epidemiologische Entwicklung lässt uns hier aber keinen Spielraum. Niemand von uns will wieder in einen ‚harten‘ Lockdown, wo alles geschlossen werden muss. Daher brauchen wir bestmögliche Balance zwischen dem ‚Notwendigen‘ und dem ‚Machbaren‘“, erklärte Köstinger.

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Kritik von Standesvertretern

„Insgesamt mehr als 6 Monate Lockdown seit Beginn der Coronakrise sind genug. Es ist deshalb besonders schmerzhaft, dass es für die touristischen Branchen Gastronomie und Hotellerie weiterhin keine Perspektive zur Wiedereröffnung gibt“, kommentieren Mario Pulker und Susanne Kraus-Winkler, die Obleute der gastgewerblichen Fachverbände in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die jüngste Entscheidung der Regierung, Gastronomie und Hotellerie nach wie vor geschlossen zu halten. Prinzipiell wurde von der Regierung die Bekanntgabe eines Öffnungstermins bzw. zumindest eines Fahrplans mit Mitte Februar angekündigt.

Finanziell und auch psychisch extrem angespannt

Pulker: „Unsere Betriebe, von denen sich viele bereits in einer finanziell und auch psychisch extrem angespannten Lage befinden, brauchen dringend Planbarkeit, wie es nun weitergeht. Das Virus und allfällige Mutationen werden uns auch noch länger begleiten, deshalb müssen wir gangbare Wege finden, damit umzugehen. Es kann jedenfalls keine Lösung darstellen, die heimische Gastronomie bis zur Durchimpfung und bis zur erfolgreichen Bekämpfung aller auftretenden Virusmutationen geschlossen zu halten. Unsere Mitglieder haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass Sicherheits- und Hygienevorschriften laufend auf aktuellem Stand gehalten und penibel eingehalten werden.“

„Zunehmende Perspektivlosigkeit“

Kraus-Winkler: „Wir kämpfen in der Branche mit einer zunehmenden Perspektivlosigkeit, mit der in vielen Fällen auch existenzielle Ängste für Betriebe und Mitarbeiter einhergehen.“ Die oberste Hotellerie-Sprecherin zeigt sich überzeugt, dass zum momentanen Zeitpunkt – aufgrund der verschärften Situation in den wichtigsten Herkunftsmärkten – bei weitem nicht alle Hotels gleich aufgesperrt hätten: „Für jene Betriebe, die gerne sobald als möglich gestartet wären, etwa, weil sie ihren Fokus auf dem Inlandsmarkt haben, ist die heutige Entscheidung mehr als enttäuschend.“ Zu aktuellen Forderungen und Ideen, wie etwa der baldigen Öffnung der Schanigärten, betont Gastro-Obmann Pulker: „Jeder Schritt in Richtung Normalität ist wichtig, hinsichtlich der Forderung nach einer Schanigartenöffnung muss uns aber bewusst sein, dass dies für die meisten Betriebe aus wirtschaftlicher Sicht jedenfalls zu wenig ist.“

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