„Eine klare Regelung wäre viel besser gewesen!“

Eine klare Regelung


Das Thema Tabakkonsum in Gastronomiebetrieben erhitzt die Gemüter. Thomas Glanzer, Inhaber des Gasthauses Marinelli in Dölsach/Osttirol, stellte sein Lokal freiwillig bereits im Vorjahr auf Nichtraucherbetrieb um. GASTRO sprach mit ihm über den bewussten Abschied vom Rauchen in den Innenräumen, bauliche Veränderungen in der Raucher-Lounge auf der Veranda und wie es aus seiner Sicht um die Planungs- und Rechtssicherheit für Gastronomen steht.

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GASTRO: Die vormalige SPÖ-ÖVP-Bundesregierung beschloss im Jahr 2015 ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie, das unter der Nachfolge-Regierung von ÖVP und FPÖ gekippt wurde. Nun weisen die Signale wiederum in Richtung rigoroses Rauchverbot. Was halten Sie als Gastronom von diesem Zickzackkurs?


Thomas Glanzer, Inhaber Gasthaus Marinelli: Dieses Hin und Her hat nur Geld und Nerven gekostet, und die Verlängerung der Raucherlaubnis in Gastlokalen war schlussendlich komplett umsonst. Auf der Strecke geblieben sind wir Gastwirte, die mitten im Wirbel zwischen Raucher- und Nichtrauchergästen standen. Zahlreiche Kollegen haben für die Abtrennung der Raucherbetriebe auch noch viel Geld in die Hand nehmen müssen, das war jetzt praktisch hinaus geschmissenes Geld. Eine klare Regelung wie in Italien wäre im Nachhinein betrachtet viel besser gewesen. Da hätten sowohl Gastwirte als auch Gäste von vornherein klar Bescheid gewusst.

Wie kann solcherart eine Planungs- und Rechtssicherheit für Gastronomen geschaffen werden? Laut einer Aussage von WKNÖ-Spartenobmann Mario Pulker entspreche die bis dato gültige Regelung immerhin den Interessen der Mehrheit der Mitgliedsbetriebe. Bei einem generellen Rauchverbot müssten viele Gastronomen erneut Umbauten vornehmen.


Eine Rechtssicherheit gibt es in Österreich offensichtlich nur am Papier. Der VfGH hat die Rechtmäßigkeit der bisherigen Regelung bestätigt. Aber nun herrschen andere Verhältnisse im Parlament, und schon ist wieder alles anders. Die Leittragenden sind die Gastwirte, die nun auf ihren Investitionen ziemlich sicher sitzen bleiben. Wenn es Rückerstattungen bzw. Förderung für Rückbauten geben sollte, müssen die aber für alle Betroffenen im gleichen Verhältnis ausbezahlt werden.

Sie selbst betreiben in vierter Generation das Gasthaus Marinelli in Dölsach/Osttirol und haben im Vorjahr Ihr Lokal – auf freiwilliger Basis – auf Nichtraucherbetrieb umgestellt. Was hat Sie zu dieser Entscheidung bewogen?


Allein die jetzige Situation, dass nun alle Gastlokale per Gesetz zur Nichtraucherzone werden, zeigt wie richtig meine Entscheidung war. Außerdem haben wir nun ein besseres Arbeitsklima, wir sind familienfreundlicher, und wir positionieren uns ja schon seit Jahren verstärkt als Speiselokal. Während des Essens will heutzutage fast niemand mehr, dass geraucht wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass nun alle Sitzplätze einfach reserviert werden können, keine lästige Fragerei ist mehr notwendig, ob die Gäste im Raucher- oder Nichtraucherbereich sitzen wollen. Weil egal, wer angerufen hat, es war – zumindest gefühlt – immer im falschen Bereich ein Tisch frei.

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