„Land schafft Leben“: Der Weg des Apfels im Jahresverlauf

Der Weg des Apfels im Jahresverlauf
Apfelbäume wachsen auf Plantagen und ähneln im Aussehen Sträuchern. Die Veredelung in der Baumschule ermöglicht, dass alle Äpfel bei der Ernte per Hand erreicht werden können.

Der Verein „Land schafft Leben“ wurde im Jahr 2014 von Hannes Royer, einem Bergbauern, in Schladming gegründet – mit der Zielsetzung, die Produktionsbedingungen österreichischer Lebensmittel zu veranschaulichen und wertfrei zu dokumentieren.

Die Experten von „Land schafft Leben“ haben sich ein Jahr lang auf die Spuren der österreichischen Äpfel begeben. Das Filmteam besuchte neben Apfelbauern eine Baumschule, eine Forschungseinrichtung, einen Sortier- und Lagerbetrieb sowie eine Organisation, die sich für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt einsetzt.

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Die heimischen Apfelpflanzen stammen, wie im professionellen Anbau weltweit üblich, von internationalen Züchtern. Eine Ausnahme bildet hier der Kronprinz Rudolf als eine der zwölf beliebtesten Sorten aus heimischem Anbau. Für die restlichen Gattungen bezieht die erwähnte Baumschule den für die Sorte entscheidenden Teil der Pflanze aus dem EU-Ausland, etwa aus den Niederlanden.

Pro Kopf und Jahr werden 20 kg Äpfel konsumiert

Die Pflanzen werden veredelt, also zu einem für den professionellen Anbau geeigneten Baum zusammengefügt. Die Apfelbauern müssen sich gründlich überlegen, in welche Sorte sie investieren, da die Anlagen über mehrere Jahre Bestand haben sollten. Nach der Ernte werden die Äpfel in einem Verarbeitungsbetrieb sortiert und je nach Bedarf eingelagert.

Die Lagerdauer beträgt bis zu einem Jahr. Rund 20 kg Äpfel werden hierzulande pro Jahr und Kopf konsumiert, mengenmäßig ist der Apfel somit Österreichs Obstsorte Nummer Eins. Bezüglich des Verkaufswerts im Lebensmitteleinzelhandel ist allerdings die Banane dem Apfel überlegen.

Die klimatischen Bedingungen in Österreich wirken sich ideal auf den Apfelanbau aus. Nur ein Teil der Bauern bewässert zusätzlich zum natürlichen Niederschlag. Mit elf Prozent hat Österreich im Apfelanbau den höchsten Bio-Anteil in der EU.

Der „Apfelgürtel“ in Europa verläuft durch Österreich, etwa mitten durch die Südoststeiermark. Drei Viertel der österreichischen Äpfel kommen aus dem Grünen Herzen Österreichs. Wetterextreme sind auch im klimatisch begünstigten Österreich nicht ausgeschlossen: Ende April haben Schneefall und Frost große Teile der späteren Ernte und ganze Apfelanlagen zerstört.

Am weitesten verbreitet: Golden Delicious und Gala

Laut dem Grünen Bericht des Lebensministeriums gehören 28 Prozent der heimischen Apfelbäume zur Sorte Golden Delicious und 23 Prozent zur Sorte Gala. Bei der Züchtung von Gala, Jonagold, Elstar, Pinova, Arlet und Fuji, die zu den Top-10-Sorten im Anbau zählen, wurde Golden Delicious eingekreuzt.

Der Weg des Apfels im Jahresverlauf
Vor dem Sortieren werden die Äpfel gewaschen.

In rund 2.000 Sorten ist das knackig-runden Obst vorhanden, aber nur wenige landen in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels. Aus mehreren Gründen: Eine große Rolle spielen Faktoren wie Optik, Größe, Lager- und Ertragfähigkeit, die Anpassung an bestimmte Anbausysteme und beschränktes Platzangebot im Supermarktregal.

Die Rückstände an Pflanzenschutzmitteln liegen bei österreichischen Äpfeln liegen weit unter den gesetzlichen Höchstwerten, wobei Bio-Bauern überhaupt keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel einsetzen dürfen.

Äpfel können als Lagerobst auch noch mehrere Monate nach der Ernte verzehrt werden. Bei besonders lagerfähigen Sorten wie Golden Delicious wäre theoretisch eine Lagerung über ein Jahr lang möglich (unter Anwendung einer modernen Lagertechnologie in Kombination mit dem Lagergas „Smart Fresh“). Bei der Lagerung von Bio-Äpfeln ist „Smart Fresh“ jedoch nicht zugelassen.

Weitere Informationen zum heimischen Apfelanbau sind auf www.landschafftleben.at zu finden. Von Sommer 2015 bis Frühjahr 2016 filmte ein Team von „Land schafft Leben“ den Apfelanbau im Jahresverlauf, die Videos wurden auf dem Youtube-Kanal von „Land schafft Leben“ hinterlegt.

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