Resteverwertung auf Italienisch

Es ist die Nationalspirituose der Italiener, quasi der „Obstler“ unserer südlichen Nachbarn: der Grappa, der in letzter Zeit immer öfter auch als Cocktail-Zutat verwendet wird.

Eigentlich ist der Grappa ja eine Resteverwertung (doch man weiß ja, dass die Italiener auch aus Resten hervorragende Speisen oder Getränke kreieren können), da die Überbleibsel aus der Weinherstellung – vor allem Schalen und Kerne der Trauben – gebrannt und so einem zweiten Leben zugeführt werden. Noch im ersten Weltkrieg bekamen italienische Soldaten angeblich eine tägliche Grappa- Ration, um die Schrecken des Krieges zu mildern und auch heute noch gehört der – oft schwarz gebrannte – Grappa aufs Haus vor allem am Land, abseits der Touristenregionen, zur Standard- Verabschiedung in vielen Lokalen. Und wie so Vieles, das aus Bella Italia kommt, trifft auch der Grappa, bzw. der Tresterbrand als heimisches Pendant (ein echter Grappa darf nur aus Italien kommen), auf eine immer stärker wachsende Abnehmerschar

Vorreiter für Qualität

Zu den bekanntesten Grappa-Destillerien Italiens gehört dabei die Familie Nonino aus dem Friaul, deren Produkte heute von Top Spirit nach Österreich importiert werden. Seniorchef Benito Nonino und seine Frau Giannola begründeten ab den 1960er Jahren den enormen Erfolg von Nonino indem sie neue Produktionsmethoden einführten sowie neue Sorten wie den Monovitigno ® oder den Traubenbrand ÙE kreierten und dabei auf höchste Qualitätsstandards setzten.

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Ein Highlight in der Gastronomie ist unter anderem der Grappa Nonino Riserva 8 Years. Er ist das Ergebnis einer Verbindung von Grappa, die aus Monovitigno Moscato, Friulano, Merlot, Schioppettino Trestern und Trestern der Weinberge von Friaul nach handwerklicher Methode in diskontinuierlichen Dampfbrennkolben destilliert und acht Jahre in kleinen Eichenfässern und ehemaligen Sherry Fässern gereift wurden.

Nachfrage steigt

Dass die Nachfrage nach Grappa in jüngster Zeit wieder steigt, bestätigt etwa Florian Gaggl, Sommelier und Serviceleiter des Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe. Derzeit biete man drei unterschiedliche Sorten an, aber man sei gerade dabei, das Grappa- Sortiment um fassgelagerte Premiumprodukte aufzustocken, um die Kundenwünsche noch besser erfüllen zu können. Wobei derzeit die Vorlieben vieler Gäste eher konservativ seien: Meistgetrunken werde derzeit nämlich der klassische, helle Grappa di Moscato. „Grappa ist bei uns einfach seit jeher einer der beliebtesten Digestifs“, konstatiert Gaggl.

Spannend zum Mixen

Dass man Grappa dabei auch anders verwenden kann, als als klassische Verdauungshilfe nach dem Essen, beweist Gerhard Tsai, vielfach ausgezeichneter und für seine kreativen Rezepte bekannter Barkeeper und Chef der Wiener Szenebar „Tür 7“: „Wir sind bekannt dafür, nicht nach klassischen Rezepten zu arbeiten, sondern unsere Gäste nach deren Vorlieben zu fragen und dann mit einem eigens kreierten Drink zu überraschen“, so Tsai.

Wenn jemand also etwas Fruchtiges, Traubiges, aber gleichzeitig Trockenes sucht, dann sei Grappa immer eine passende Zutat in einem Cocktail. Tsai: „Wir arbeiten sogar relativ viel mit Grappa. Das ist zum Mixen eine sehr spannende Spirituose, die man dann im fertigen Drink auch nicht leicht erkennt.“ Pur dagegen werde der Tresterbrand in seiner Bar eher selten geordert.

Exklusiv für GASTRO verrät Gerhard Tsai die Rezepte zweier (namenloser, da selbst kreierter) Grappa-Cocktails:

Nr.1: Zutaten:

  • › 5 cl Grappa Nonino Sauvignon
  • › 3 cl Yuzu Juice
  • › 2 cl Bonanto Aperitivo
  • › 1 cl Bergamotto Liquore
  • › 1 cl Monin Rose Syrup
  • › 1 Dash Orange Bitters

Zubereitung: Alle Zutaten 15 bis 20 Sekunden shaken und in eine gekühlte Cocktaischale abseihen.

Nr. 2: Zutaten:

  • › 3 cl Grappa Nonino Antica Cuvée 5y
  • › 3 cl Lustau Vermut Rojo
  • › 3 cl Picon Bière Orange

Zubereitung: Alle Zutaten auf Eis im Rührglas rühren und in eine gekühlte Cockltailschale oder Tumbler mit Eiswürfel abseihen. Dekoration: Orangenzeste

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