Fachkräftemangel und Corona-Regeln bereiten Tourismus Sorgen

Corona-Regeln Tourismus Die jüngst deutlich verschärften Corona-Regeln lassen viele Hoteliers Umsatzrückgänge befürchten.
Die jüngst deutlich verschärften Corona-Regeln lassen viele Hoteliers Umsatzrückgänge befürchten.

Mit dem Tourismusbarometer analysieren das Beratungsunternehmen Deloitte und die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) jährlich die Stimmung in der heimischen Tourismusbranche. Im Rahmen der diesjährigen Studie haben im Herbst 470 Unternehmen österreichweit ihre Meinung geteilt. Das Ergebnis: Der Tourismusindex verbesserte sich nach Schulnotensystem leicht von 3,6 auf 3,1. Von echtem Optimismus ist man aber noch weit entfernt.


Mit der langsamen Erholung geht eine schwierige Entwicklung am Arbeitsmarkt einher: Der Personalmangel spitzt sich zu. Derzeit suchen 84 Prozent der Beherbergungsbetriebe und fast zwei Drittel der Gastronomie- und Freizeitinfrastrukturbetriebe Mitarbeiter. Für die Wintersaison befürchten 91 Prozent der Ferienhotellerie eine Verschärfung der Situation, im Städtetourismus sind es 86 Prozent. „Dem Arbeitskräftemangel muss auf vielen Ebenen begegnet werden. Wichtige Bausteine sind die Attraktivierung des Berufsbildes, die Mobilisierung und Rückholung von Mitarbeitern in den Tourismus, aber auch die verstärkte Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften“, erläutert Andreas Kapferer, Partner bei Deloitte Tirol.

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Mehrheit rechnet mit Umsatzrückgang bei 2G-Regel

Neben dem Fachkräftemangel bereiten den Touristikern die Corona-Regelungen für die anstehende Wintersaison Sorgen. 70 Prozent der Befragten erwarten einen Umsatzrückgang durch die neue 2G-Regel. Aber es gibt auch Betriebe, die sich eine Verschärfung gewünscht haben: Rund ein Drittel hätte die 2G-Regel von sich aus eingeführt, wäre es zu keiner allgemeinen Pflicht gekommen. „Die 2G-Regel stellt den Tourismus vor große Herausforderungen. Die Maßnahme ist vor dem Hintergrund der rasant steigenden Infiziertenzahlen verständlich – aber die Branche braucht nun finanzielle Unterstützungen, um die entstehenden Umsatzrückgänge auszugleichen“, fordert Markus Gratzer, Generalsekretär der ÖHV.

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Unterstützungsmaßnahmen zeigen Wirkung

Die staatlichen COVID-19-Unterstützungen wurden bisher von der Branche positiv angenommen. Praktisch alle befragten Unternehmen haben Hilfen in Anspruch genommen. Am häufigsten nutzte die Branche die Kurzarbeit, gefolgt von Umsatzersatz und Fixkostenzuschuss. Die Hilfsmaßnahmen waren dringend notwendig: Bei knapp der Hälfte der Betriebe sank die Eigenkapitalquote, 53 Prozent der Unterkunftsbetriebe und 59 Prozent der Gastronomie- und Freizeitinfrastrukturbetriebe mussten 2020 ein negatives Jahresergebnis hinnehmen.

„Der Tourismus verzeichnete bereits vor Corona niedrigere Eigenkapitalquoten als andere Branchen, durch die Pandemie sind sie weiter gesunken. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen waren daher umso wichtiger“, betont Deloitte Experte Andreas Kapferer. „Noch ist es zu früh, um wieder ‚back-to-normal‘ zu gehen. Eine Verlängerung der Umsatzsteuersenkung um ein Jahr würde der Branche weiter auf die Beine helfen.“

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Gemischte Erwartungen für die Wintersaison

Während vor einem Jahr noch 77 Prozent der Befragten an eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Tourismus glaubten, hat sich nach Abschluss der Sommersaison die wirtschaftliche Situation im eigenen Bundesland aus Sicht von „nur“ 34 Prozent der Studienteilnehmer verschlechtert – für die Mehrheit (53 %) hat sie sich leicht verbessert. Die Sommersaison ist durchwegs besser gelaufen als erwartet. Für die Wintersaison rechnet der Großteil der österreichischen Tourismusunternehmen aufgrund der anhaltenden Gesundheitskrise mit Umsätzen deutlich unter den Werten zum Vor-Corona-Niveau.

Markus Gratzer von der ÖHV warnt: „Die Unsicherheit vor der anstehenden Wintersaison ist groß. Vom Vor-Corona-Niveau waren wir bereits vor den neuen Verschärfungen noch weit entfernt. Durch die neuen Maßnahmen wird die Lage nun ernst, nicht nur für den stark in Mitleidenschaft gezogenen Städtetourismus, sondern auch für die Betriebe in den Wintersportorten.“

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