Alkoholfreies Getränkespiel

Alkoholfreies Getränkespiel


Bis wir wieder unbeschwert einige Cocktails an der Bar im Urlaub schlürfen dürfen, wird es noch etwas dauern. Bis dahin wird eifrig an neuen Kreationen experimentiert und zum Glück werden sowohl Barkeeper, als auch Unternehmen immer kreativer, was das Mixen mit alkoholfreien Getränken angeht.

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Denn der Trend, alkoholfrei zu leben, verstärkt sich zusehends, weil der klare Verzicht auf Alkohol ein Statement und Bestandteil eines gesunden Lifstyles ist. „Sober“ drinking wird sich vor allem in urbanen Lebensräumen vermehrt durchsetzen. (Trinken mit gutem Gewissen, ohne Kater am nächsten Tag, gehört zum guten Ton).

Einmal „ohne“ bitteEinmal „ohne“ bitte

Das richtige Getränk zum Essen, dafür geben Sommeliers die besten Empfehlungen. Doch es muss nicht immer Wein sein, selbst in einem Weinland wie dem unseren. International ist es bereits selbstverständlich, eine alkoholfreie Speisenbegleitung anzubieten. Doch obwohl das Angebot an Getränken ohne Alkohol enorm ist, setzten sich manche Sommeliers noch zu wenig damit auseinander und belächeln die Entscheidung, keinen Wein zum Essen zu bestellen. Und wie bei der Weinwahl, muss man genau wissen, welche Zutaten im Essen wie verkocht werden, um ein passendes Getränk im passenden Glas zu finden. Es reicht nicht aus, nur einige Säfte anzubieten. Das Kreieren und Abstimmen spezieller Getränke zum Essen, die sich mit der Speise ergänzen, aber nicht zu sehr sättigen, ist aufwändig und erfordert kreative Geister. Dafür bietet sich die Gelegenheit, Kombinationen an Zutaten in Getränken zu servieren, die man ohne Essen nicht dazu reichen würde, wie etwas Pilzauszüge mit Gurke und Yuzu zu Fisch. Die Sterneküche wird zukünftig vermehrt Kreationen servieren, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Und es wird normal sein, dass man weder Wein noch Prickelndes zum Essen anbietet. Der alkoholfreie Trend wird auch die bodenständigen Gastronomen erfassen, mit der Konsequenz, dass sie ihre Getränkekarten anpassen müssen. Regionale Hersteller bieten Saftkreationen, natürlich aromatisiertes Wasser, Kräuter- Saftmixturen, hippe Teekreationen oder shrubs (essiggesäuerte Fruchtsirupe) an, die auch ins Weinglas dürfen, und das nicht nur zum Essen. Zu fortgeschrittener Stunde schmecken Mocktails und trendige Drinks ohne Promille statt nur Wasser und Kaffee.

Von Tees, Säften und Kräutern

Die geschmacklichen Aromen gut auszuschöpfen und zu kombinieren, liegt vielen Getränkeerzeugern am Herzen, egal, ob groß oder klein. Die Kombination macht es aus. Unterschiedliche Säfte, Essige oder Tees werden mit Kräutern kombiniert, die Hersteller suchen die besondere Note. Regionale und auch ausgefallene Zutaten finden so den Weg ins Getränk. So überzeugt Familie Trausner aus dem Salzburgerland ihre durstigen Kunden mit der spritzigen Enzo-Limo, hergestellt aus der bitteren Enzianwurzel, oder ein Start-up mit seinem Kaluko, in dem Vorarlberger Alpquellwasser mit Minze, Ingwer und einem Mix aus verschiedenen Teesorten kombiniert wird. Der Geschmack in Getränken ist gerade im Wandel, puristische oder klare Aromen sind gefragt.

Ab ins Cocktailglas

Alles, was pur als Fruchtsaft, spritzige Limonade oder als „Essenz“ ins Glas darf, darf auch in den Cocktailmixer. Alles, was auch Speisen verfeinert, wie unterschiedliche Kräuter oder Tinkturen, darf bei keinem Barkeeper fehlen. Das besondere Etwas ist bei „Mocktails“ gefragt, da man zwar auf Alkohol, nicht aber auf den Geschmack verzichten möchte. Verschiedene Spirituosenhersteller haben diese Marktnische entdeckt. Sie stellen alkoholfreie Spirituosen her, wie etwa Gin. Statt Weizen zu destillieren, wird beim Gin ohne Promille Wasser destilliert und mit allerlei Gewürzen versetzt. Die Schärfe des fehlenden Alkohols im Getränk versucht man, durch Chili oder Pfeffer zu ersetzen. „Ginos“ unterscheiden sich zwar vom Original, sind aber perfekt zum Mixen. Gemischt mit Tonic oder in einem Mocktail machen sie Sinn. So lassen sich Klassiker mixen, indem nur die Spirituose durch eine alkoholfreie Komponente ersetzt wird.

Aus dem Saftregal

Säfte – egal, ob von Obst oder Gemüse – sind die Basis vieler Drinks. Doch auch hier wird inzwischen mehr Qualität und Regionalität vom durstigen Konsumenten eingefordert. Sortenreine Fruchtsäfte aus Apfel oder Traube, die komplexe Aromen und nicht nur Süße mitbringen, eignen sich als Speisenbegleiter und als Zutat zum Mixen. Obst, das seltener zu Saft verarbeitet wird, wie Quitte, Rhabarber oder Weichsel, wird verstärkt verwendet. Und gemixt wird nicht nur mit Mineralwasser, sondern auch mit anderen prickelnden Getränken wie Tonic Water etwa. Bitteres, Scharfes oder Saures als Alternative zum rein süßen Geschmack. Wem beim Trinken der gesundheitliche Aspekt wichtig ist, und wer daher auf Alkohol verzichtet, sollte auch die restlichen Zutaten im gemixten Drink genauer unter die Lupe nehmen. Naturbelassene Säfte sind zwar gesund, da sie reichlich sekundäre Pflanzenstoffe enthalten; aber leider auch viel Fruchtzucker. Daher alles mit Maß und Ziel, das gilt auch fürs gesundheitsbewusste Mixen.

Aus der GASTRO 04/21
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