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Personal-Sharing: Neue Jobs in der Gastronomie

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Der erste Arbeitgeberzusammenschluss „AGZeins“ schafft neue Arbeitsplätze für Niederösterreich: Mag. Karl Fakler (AMS NÖ), Caroline Eichinger (erste „AGZeins“-Mitarbeiterin), Gastronom Wolfgang Wutzl, Küchenchef Gerhard Lengauer, Alexander Szöllösy (Projektleiter progressNETZ), Gastronom Christian Zwieselbauer (v.li.)

Das Konzept ist innovativ und wirksam: Unternehmer in der Gastronomie, aber auch aus anderen Branchen, schließen sich zusammen, um gemeinsam neue Arbeitsplätze zu schaffen. Im Zuge eines sogenannten Arbeitgeberzusammenschlusses (AGZ) wird eine Kooperation zum Zweck des gemeinsamen Managements von Arbeits- bzw. Fachkräften eingegangen. Das Prinzip: Mehrere Betriebe teilen sich Beschäftigte für spezialisierte oder saisonale Tätigkeiten, die innerhalb nur eines Unternehmens nicht ausgelastet werden können. Dadurch entstehen neue sozialversicherungsrechtlich abgesicherte (Vollzeit-)Arbeitsplätze, das Personal wird gemeinsam eingestellt und verwaltet. Auf diesem Weg können Unternehmen ihren steigenden Bedarf an Arbeitskräften – vor allem zu Spitzenzeiten oder in der Saison – optimal abdecken.

Mit dem „AGZeins“, einem Zusammenschluss aus neun innovativen Unternehmen in Niederösterreich, wurde das Pilotprojekt gestartet. Gerhard Teufner, Pächter des Melker Stiftsrestaurant, arbeitet im Vorstand des Vereins und auch als dessen Kassier mit. Vorteile sieht Teufner für beide Seiten: „Ich mache beim AGZ mit, weil ich ihn für eine gute Sache halte, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Fachkräfte bleiben in der Gegend, und der Weg zur Arbeit kann kurz gehalten werden. Bei uns als Saisonbetrieb habe ich die Möglichkeit, Arbeitskräfte zu binden, und ich muss nicht jedes Jahr Einschulungen durchführen.“ Der Unternehmer sieht auch weitere Chancen: „Die Mitarbeiter haben eine Jahresstelle, was auch Vorteile für den Pensionsanspruch bringt. An Tagen, an denen Stehzeiten anfallen oder nicht so viel Arbeit ist, kann man das Personal zur Verfügung stellen, an andere Betriebe, die Personal benötigen. Arbeitnehmer, die beim AGZ angestellt sind, verdienen mehr, weil sie auch flexibel sein müssen.“ Im „AGZeins“ haben sich derzeit sieben Gastronomiebetriebe, aber auch ein Schokoladen- sowie ein Kosmetikerzeuger zusammengeschlossen. Teufner: „Toll wäre es natürlich, eine breite Streuung an Betrieben zu finden, um möglichst viele Branchen unterzubringen, die zu verschiedenen Jahreszeiten Saison haben.“

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Personal-Sharing: Neue Jobs in der Gastronomie

AGZ können daher als Selbsthilfeinstrument verstanden werden, das auch kleinen Unternehmen die Bindung von Fachkräften und ein professionelles Personalmanagement ermöglicht. Die Rechtsform für einen AGZ ist frei wählbar: Verein, Genossenschaft oder GesmbH. Für Arbeitnehmer, die bislang nur geringfügig beschäftigt waren oder in eine ungewollte Selbstständigkeit gedrängt wurden, werden nun Teil- oder Vollzeitstellen mit beruflicher Perspektive geschaffen. Das Resultat: Fach- und Arbeitskräfte können langfristig an Unternehmen gebunden werden.

„Mit dem AGZ-Modell werden die Wünsche der Beschäftigten nach einem sicheren Arbeitsplatz berücksichtigt. Prekäre Arbeitsverhältnisse werden in Ganzjahresbeschäftigungen umgewandelt, was zu durchgängigen Erwerbszeiten führt. Für die Arbeitgeber liegt der Vorteil unter anderem im flexiblen Einsatz der AGZ-Mitarbeiter sowie der Kostenteilung für das im AGZ beschäftigte Personal. Die Stammbelegschaft der Mitgliedsbetriebe wird entlastet und zusätzliche Kompetenz wird ins Unternehmen geholt“, so Mag. Alexander Szöllösy, Projektleiter bei progressNETZ, einem Netzwerk für regionale Entwicklung mit Sitz in Sankt Pölten.

In Frankreich wird das Modell bereits sehr erfolgreich angewandt: Derzeit gibt es 5.000 AGZ mit rund 40.000 Beschäftigten. Vor allem strukturschwache Regionen profitieren in hohem Maße vom Arbeitgeberzusammenschluss, indem attraktive Arbeitsplätze vor Ort, direkt in den Gemeinden, entstehen. St. Pöltens Bürgermeister Mag. Matthias Stadler sieht die Vorteile eines solchen Projekts: „In Zeiten erhöhter Arbeitslosigkeit und angespannter Arbeitsmärkte gilt es, sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, wie wir neue Arbeitsplätze unter fairen Bedingungen schaffen können. Aus diesem Grund war für uns von Anfang an klar, dass wir das Projekt unterstützen werden. Neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen sowie die Kooperation der Unternehmen zu forcieren, um damit den Wirtschaftsstandort zu stärken und die regionale Fachkräftesicherung im Sinne einer arbeitnehmer- sowie arbeitgeberfreundlichen Standortqualität zu gewährleisten, sind Aufgaben, denen wir uns politisch als verantwortungsbewusste Landeshauptstadt verschrieben haben. Daher tragen wir das Projekt partnerschaftlich mit.“

Dass in der niederösterreichischen Landeshauptstadt dieses Pilotprojekt gestartet werden konnte, ist der Unterstützung durch das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie dem Arbeitsmarktservice Niederösterreich zu verdanken. Im Zuge eines Pilotprojekts wird seit Dezember 2012 durch den Regionalentwickler progressNETZ erforscht, ob das AGZ-Modell auch in Österreich Erfolg haben kann.

„Passgenaue Vermittlung von Jobsuchenden auf freie Stellen ist das Schlüsselkriterium für einen nachhaltigen Wiedereinstieg ins Berufsleben, ebenso zufriedene Unternehmen, die ihre Stellenangebote dem AMS gerne bekannt geben. Das AGZ-Modell ist ein intelligenter Weg, um Arbeitskräfteangebot und -nachfrage zu einander zu führen und optimal aufeinander abzustimmen“, so Mag. Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich. Auch in Deutschland hat man das Potenzial von Arbeitgeberzusammenschlüssen für die Fach- und Arbeitskräftesicherung erkannt. Erste AGZ haben bereits ihre Arbeit aufgenommen und Beschäftigte eingestellt. Der Arbeitgeberzusammenschluss könnte somit ein wirksames Instrument sein, um der steigenden Arbeitslosigkeit den Kampf anzusagen.

Alle Informationen zum Thema Arbeitgeberzusammenschluss unter: www.arbeitgeberzusammenschluss.at

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